Uebergang des festen in den flüssigen Aggregatzustand.
Wasser, Wismuth, Schwefelwismuth, Wismuthlegirungen mit 4 Thin. Antimon
oder $ Natrium, Gusseisen; auch Kaliumnitrat nach Arons!).
Das quantitative Verhalten der Metalle ist am eingehendsten von VICENTINI
und OMODEI”) untersucht worden, deren Ergebnisse folgende Tabelle enthält, worin
Du und Dsoz die Dichten im flüssigen und festen Zustand bei der Schmelz-
temperatur bedeuten, A den procentischen Unterschied beider, ax, und asoz die
thermischen Ausdehnungsco&fficienten in flüssiger und fester Form in der Nähe
des Schmelzpunktes.
D sol D A A sol a lig sol [a lig
Ph. 90/3 13:005 10:645 3:39 00,129 00,884 1:5
Cd. 4. . 8:3665 1.989 4:72 0:0, 170 0:0,948 1-8
Bi... 9:678 10:004 —331 0:0,120 0:0,395 9:0
Sn... 71835 6:988 2:80 0:0,114 0:0,689 1-7
8, = 1-8114 Ls 00,482 00,354 14
Na. . . .| 09h09 0:9287 2:5 0:0,278 0:0,216 1:3
K 08514 0:8298 2:6 0:0,299 0:0,250 1-2
Poo 1:80654 174529 9:5 0:0,520 0:0,316 l4
He... . | 14193 13-6902 8:61 0:0,179 — —
HO . .—. 0:91666 0:99988 —9'1 0:0,770 < 0 —
Ameisensäure 1:420 (0% 1:2448 (0°) 12:3 00,435 00,817 0:53
Essigsäure . | 1281 (0°) | 1-071 (0°) | 126 0:0,514 0:0,108 0:48
Der Tabelle sind noch die Daten fiir Wasser nach BUNSEN aus seinen Be-
stimmungen fiir das Eiscalorimeter3) und die in PETTERSSONS Untersuchungen
für Ameisensáure und Essigsáure gegebenen und aus ihnen berechneten bei-
gefügt.
Aus der letzten Kolumne geht hervor, dass bis auf Wismuth die Ausdehnungs-
coëfficienten der festen Metalle etwa um die Hälfte grösser sind als die der
flüssigen in der Nähe des Schmelzpunkts, die beiden letzten Zahlen zeigen jedoch,
dass dies Resultat nicht allgemeiner Natur ist.
Die Schmelzwärme. Die Wärmemenge, welche der Masseneinheit eines
festen Körpers von der Temperatur des Schmelzpunkts zugeführt werden muss,
um ihn ohne Temperaturerhöhung in den flüssigen Zustand überzuführen, heisst
seine (latente) Schmelzwärme. Sie ist somit das Maass des Energieunterschiedes
der beiden Aggregatzustände.
Ihre Messung erfolgt nach den gewöhnlichen calorimetrischen Methoden
z. B. als diejenige Wärmemenge, die von einer bestimmten Menge des ge-
schmolzenen Körpers beim Erstarren an die Calorimeterflüssigkeit abgegeben
wird oder die von einer bestimmten Menge des festen Körpers beim Schmelzen
(Auftauen) dem Calorimeter entzogen wird. Soweit hierbei noch Temperatur-
änderungen der Phasen als solcher in Betracht kommen, müssen ihre specifischen
Wärmen bekannt sein, und die mit Hilfe dieser berechenbaren, zur Temperatur-
änderung dienenden Wärmemengen in Abzug gebracht werden; hierbei ist für
genaue Untersuchungen auch die Veränderlichkeit der specifischen Wärmen mit
der Temperatur zu berücksichtigen.
7) ARONS, WIED. Ann. 53, pag. 107. 1894.
?) VICENTINI u. OMODEI, Atti Acc. Torino 22. 1887, u. 23. 1887; Beibl. 11, pag. 768;
12, pag. 176.
3) BUNSEN, POGG. Ann. 141, pag. 31. 1870.