Einheitliche Körper. Aenderung des Schmelzpunktes mit dem Druck. 615
Z^ AL PE ML
Chlorcalcium (CaCl, + 6aq) . 40'7 8900 | Chloralhydrat . . .— . . . 252 5480
Schwefelsäure (H,SO,) . . 2403 2360 | Essigsäure . . , . . . . 464 2780
Kaliumnitrat (KNO,) . . . 489 4950. | Glycerin‘ - . . . . . 4.425 3910
Natriumnitrat (NaNO,) . . 649 5510 | Naphtalin +. . .°. 356 4560
Natriumphosphat Nitrobenzol 1. . i. . . 293 2740
(Na,HPO, + 12aq . 668 928900 | Paraffin. . 1. ie 32:304 ES
Natriumthiosulfat Phenol - … 2231: 00 2949.9 9340
(Na,S,03 + 5aq) . . . 376 9390 | Spemnaccti . . . . . . . 31 -—
Ameisensdure . . . . . . 585 2700 | p-Tolddin . . »--. . . . 839 4115
Benzol: . . 9025/9 7 9072 2350
Eine gróssere Anzahl von Legirungen sind von SPRING!) und Mazorro?)
auf ihre Schmelzwármen untersucht worden, namentlich solche von Blei, Zinn,
Wismuth und Zink. Die Schmelzwürmen der ersten beiden variiren mit der
Zusammensetzung von 5'5—17'0 cal.
Die Zahlen obiger Tabelle entstammen Untersuchungen von PERSON, BERTHE-
'Lor, REGNauLT, RupBERG (nach der Abkiihlungsmethode), PETTERSSON (z. Thl.
nach der oben angeführten Ueberkaltungsmethode) u. A.
Eine Anzahl weiterer Schmelzwármen werden im folgenden bei Behandlung
der va THorrschen Theorie des Gefrierens von Lósungen aufgeführt werden.
Aenderung des Schmelzpunktes mit dem Druck.
Da der Uebergang fester und flüssiger Kôrper ineinander unter Volum-
änderung erfolgt, so lässt sich mit Hilfe der Thermodynamik eine Abhängigkeit
der Uebergangstemperatur (des Schmelzpunkts) vom äusseren Druck folgender-
maassen ableiten:
Nach HrrmHOLTZ's Fassung des zweiten Hauptsatzes ist die mit einem Vor-
gang verbundene Abnahme der freien Energie vermindert um die der Gesammt-
energie gleich der Aenderung der freien Energie mit der Temperatur multiplicirt
mit der absoluten Temperatur, bei welcher der Vorgang erfolgt.
Sei ? der Druck, unter dem die Schmelzung erfolgt, das specifische Volum
des dem Schmelzprocess unterworfenen Kórpers im festen Zustande /,,, im
flüssigen V7, so ist beim Schmelzen die Abnahme der freien Energie, die gegen
den äusseren Druck durch die Volumänderung geleistete Arbeit,
A (Vi — Fs).
Die Abnahme der Gesammtenergie ist gleich der geleisteten dusseren Arbeit,
vermindert um die zugeführte Wármemenge, die Schmelzwáürme, also
ju — Vsot) — L.
Die Anwendung des HeLMHOLTZ'schen Satzes ergiebt also
0
g (Vig — Veot) qe [2 (Fi, —Á P.) — Z] 7 2T [? (Fa, — Vsoi))
oder
0p
Zum 7 55 (Vin SO Voi)
daraus wird
oT
op
Diese Beziehung wurde aus der Analogie des Schmelzens fester Körper mit
dem Verdampfen flüssiger 1849 von JAMES THOMSON abgeleitet.
Z7
em (Fu, — Vs)
1) SpriNG, Bull. de Bruxelles (3) 11, pag. 355. 1886.
2) MazorTo, Mem. d. R. Ist. Lombard. 16, pag. 1. 189r.