648 Uebergang des festen in den flüssigen Aggregatzustand.
zeitig steigen und bei positiver Lósungswárme (Wármeabgabe) mit steigender
Temperatur abnehmen müssen. Das Gros der Salze realisirt den ersten Fall,
den zweiten z. B. Kalk, Calciumbutyrat und Cersulfat Lósungen von Flüssig-
keiten und Gasen, von denen hier jedoch nicht die Rede sein soll, liefern viele
weitere Belege für den zweiten Fall.
Lásst man die Gültigkeit der Gleichung ?v — AT für die gesättigte Lösung
zu, was jedenfalls bei wenig lóslichen Stoffen angáüngig ist, so erhált man durch
Substitution von 2 durch HE
dp p dlogp
BOT 37377-7373 -
Bestimmt man für zwei nicht zu sehr verschiedene Temperaturen, deren
Differenz dT représentiren soll, die Sättigungsconcentrationen, so ist der Unter-
schied ihrer natürlichen Logarithmen — 4/eg$. Man gelangt so in Besitz der
Daten, mit Hilfe der Formel die Lósungswürme p zu berechnen und durch deren
Vergleich mit der beobachteten Lósungswárme die Richtigkeit der Formeln zu
prüfen. vaN T'HorrF hat dies mit folgendem Ergebniss ausgeführt:
Temperaturen Löslichkeit i p ber. p beob.
Oxalsiuré . . . 70? 10? 52 8:0 1:25 8:2 8:5
Kaliumbioxalat . . . | 0° 10° 2:2 91 1-84 9:8 9:6
Bernsteinsáure . . .| 0? 8:59 2:88 4:22 1 6:9 6
Salicylsäure . — . +} 12 5° | Si? 0:16 2:44 0:98 84 8:5
Benzoësäure |. . | 45° | 75° 0:182 2:193 0:93 6:3 6:5
Kaliumbichromat . . 0? 10° 4:6 T4 2:36 17-3 17:0
Amylalkohol .. . .| 0? 18? 4:23 2:99 0:93 —3 1 —92:8
Anilin. . ... . .] 16? 559 3:11 3:58 0:83 0:6 01
Pheno] . . . . . 1° 45° 1:12 10:2 0:84 1:2 2:1
Bart. . : v1. 0° 10? 1'5 2:22 2:69 16:3 15:2
Kol 5. 5. V5.1] 45:69 [5449 0:129 0:108 2:59 —2:8 —2:8
Alaun . ’, . 0° 938% 3:0 4-05 445 31:9 20:2
Mannit >. …. . | 175° |-25° 15:8 18:5 0:97 4:8 4:6
Quecksilberchlorid . | 10° 50° 6:57 11-84 1-11 30 30
Kaliumchlorat . . ..] .0? 15:4? 3-3 6:03 1-78 11:0 10:0
Boraure . «- . , .|.6° 12° 1:95 2:92 111 5-8 5:6
Borax o x] 0° 10? | 2:83 4:65 3°57 27:4 25:8
p ist in Cal. — 1000 cal. gezáhlt. Der tabellirte Coéfficient 7 trágt der durch
elektrolytische Dissociation vermehrten Molekelzahl Rechnung, so dass die
Gleichung mit ihm lautet:
d log p p
JT TRES
In Anbetracht der in den Berechnungen enthaltenen mannigfachen Ver-
nachlässigungen ist die Uebereinstimmung von 9 berechnet und p beobachtet
überraschend gut. Die Substanzen sind alle wenig lóslich, so dass man bei ihnen
auch die beobachtete Lósungswürme mit der in ihrer gesättigten Lösung (vergl.
pag. 635) annähernd gleichsetzen kann. ;
VAN DEVENTER und VAN DE STADT!) führten mit analogen Gesichtspunkten
eine Untersuchung mit stark lóslichen Kórpern aus und fanden auch die
Richtung der Concentrationsánderung mit der Temperatur in Uebereinstimmung
mit dem Vorzeichen der Lósungswárme »in der gesáttigten Lósung«. Ihre
7") VAN DEVENTER u. VAN DER STADT, Zeitschr. phys. Chem. 9, pag. 54. 1892.
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