Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

    
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
    
   
     
      
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
   
    
  
684 
  
Verflüssigung von Gasen. 
   
tauchte und vermittelst der unteren Oeffnung von diesem erfüllt war, während der 
obere Theil in eine Capillare mit der Spitze P ausging. Der Glasapparat 
  
wird zuerst mit dem zu verflüssigenden Gase ge- 
füllt. Durch die Pumpe wird das Quecksilber in 
Z'hinaufgedrückt und comprimirt das Gas in der 
Capillare immer mehr. Die Capillare ist mit einem 
Mantel 77 umgeben, der Wasser oder eine Kàlte- 
mischung enthält, und aussen noch einmal von 
einer Glasglocke umgeben. Man kann so die 
Verflüssigung in der Capillare 7' direkt sehen. 
Von der Pumpe aus geht ein Rohr zunächst zu 
einem Manometer, um den Druck zu messen. 
Bei den späteren Versuchen hat CAILLETET 
das Verfltissigungsrohr Z' zweckmässig doppelt ge- 
bogen, so dass der Theil, in dem die Gase sich 
condensiren, abwärts gerichtet ist Fig. 602 zeigt 
die von CAILLETET benutzte Anordnung der Pumpe, 
die durch den Hebel Z betrieben wird, des 
Manometers M, des Rohres 77, durch welches 
Wasser in den eigentlichen Apparat BZ gedrückt 
wird, und des Glasgefässes 7'7 mit umgebogener 
Capillare O in ihm. Die Capillare O wird in 
passende Káltemischungen getaucht. 
6) Mittelst dieses Apparates studirte CAILLETET!) im Jahre 1879 die Ver- 
flüssigung des Acetylens, welches eine sehr bewegliche, ungefürbte Flüssigkeit 
ergiebt. Es ist leichter als Wasser, 16st sich stark in Wasser und -16st selbst 
Paraffin und andere Fettkorper auf. Es verflüssigt sich bei folgenden Drucken 
bei + 1° unter 48 Atm. 
3, 
3) 
3, 
2” 
Diese Zahlen für die 
429 ” 50.» 
+ 10 5 62 ,, 
== 13 » 85:53 
+ 25 3 94 . 
Drucke sind, wie sich nachher zeigte, zu gross. 
Schon bei diesen Beobachtungen bemerkte CAILLETET, dass, wenn man Acetylen 
bei Temperaturen und unter Drucken comprimirt, bei denen es noch nicht flüssig 
ist, dass man dann durch plótzliches Nachlassen des Druckes das Gas flüssig 
machen kann. Diese Beobachtung führte ihn nachher zur Verflüssigung einiger 
der permanenten Gase. 
Ferner verflüssigte er in diesem Apparat Stickoxydul?), bei welchem aber seine 
Druckangaben vollkommen falsch sind. 
Denselben Apparat benutzten OGIER, ANSDELL, ILosvAY, VINCENT und CHAP- 
PUIS, HAUTEFEUILLE und CHAPPUIS zu ihren Versuchen. 
OcrER?) verflüssigte Siliciumwasserstoff. Bei 0° blieb dieser noch bei 
I) CAILLETET, Compt. rend. 85, pag. 851. 1879. 
?) CAILLETET, ibid, pag. 1016. 1870. 
8) OciEr, Compt. rend. 88, pag. 236. 1879. 
  
   
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.