Versuche zur Erzeugung grösserer Mengen von flüssigen Gasen u. Studium ihrer Eigenschaften, 689
and bei — 130° also ca. 27 Atm. den Werth 0:899.% Stickstoft, Luft und
Kohlenoxyd liessen sich in diesem Apparat noch nicht dauernd condensiren.
10) Das Princip der Verdampfung von Aethyleni(oder auch Stickoxydul)
unter niedrigem Druck zur Erzeugung tiefer Temperaturen, um Sauerstoff zu
condensiren, wurden bald darauf auch von DEwaAr!) angewendet. DEWAR hat
den von ihm construirten Apparat zu vielfachen Untersuchungen benutzt.
Der Apparat ist in Fig. 604 angegeben. Der Sauerstoff, welcher verflüssigt
werden soll, befindet sich, auf 150 Atm. comprimirt, in der Flasche C. Von
dort kann er durch einen
Hahn 4 und durch das
Kupferrohr / in das Con-
densationsrohr Z treten, wel-
ches aus Glas besteht und
in einem Kautschukstópsel
Æ befestigt ist. Das Con-
densationsrohr befindet sich
im Innern des Glasrohres G,
welches flüssiges Aethylen,
feste Kohlensäure, oder
flüssiges Stickoxydul ent-
hält. Die Dämpfe dieser
Substanzen werden durch
eine Luftpumpe, die bei Z
verbunden wird (/ ist das
Manometer für die Luft-
pumpe), abgesaugt und um-
spülen, wenn sie aus der
Flüssigkeit austreten, ZU-
nächst. das Rohr G von
aussen. Zur Vermeidung des |
Beschlagens durch Wasser- (Ph. 604)
dampí sind bei Æ Chlor-
calciumstücke angebracht. Das Condensationsrohr # ist 5 mm weit und hat eine
Wandstärke von 3 mm. Zur Condensation in Aethylen unter 25 mm Druck
genügt ein Druck von 20—30 Atm. Zur Condensation in fester Kohlensäure
oder flüssigem Stickoxydul braucht man Drucke von (angeblich) 80—100 Atm.?),
oder man muss den Sauerstoff adiabatisch expandiren, was durch Oeffnung des
Hahnes Z geschehen kann.
2)
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[IT
TEL
11) Nach ihren ersten gemeinschaftlichen Versuchen arbeiteten WROBLEWSKI
und OrszEwski getrennt in der gleichen Richtung. WROBLEWSKI®) konnte bald
darauf durch eine besser wirkende Luftpumpe den Druck des flüssigen Aethylens
statt bis auf 25 mm Hg jetzt bis auf 10 bis 9°5 mm Hg erniedrigen und erreichte
dadurch Temperaturen, die bis — 152? C. heruntergingen. Darin lässt sich Sauer-
stofí natürlich leicht verflüssigen. WRoBLEWskI4) machte nun die Anordnung, dass
1) DEWAR, Phil. mag. (5) 18, pag. 210. 1884.
?) Diese Angabe ist falsch, da der kritische Druck des Sauerstoffs nur 50 Atm. betrágt.
3) WROBLEWSKI, WIED. Ann. 25, pag. 371. 1885.
4) WROBLEWSKI, Compt. rend. 97, pag. 1553. 1883.
WINKELMANN, Physik. Il. 2.