708 Gesättigte Dämpfe.
nische Halogenderivate und namentlich die von O. ScHUMANN!) über eine grosse
Zahl Ester. Nur reicht das Intervall dieser Versuche leider nicht weit, wenig
über 1l Atm. hinaus. Sehr sorgfältige Messungen, zum Theil nach der dynamischen
Methode, zum Theil nach der Isothermenmethode, führten RAMsAv und Young?)
und Young?) allein, ferner RICHARDSON*) aus.
17) Die Frage nach der Gültigkeit des zweiten DALTON’schen Gesetzes, d. h.
ob verschiedene Flüssigkeiten bei gleichen Temperaturdifferenzen vom Siedepunkt
gleiche Dampfspannungen haben, war zwar von REGNAULT im Allgemeinen ver-
neinend beantwortet worden, das DALTON’sche Gesetz war im Allgemeinen als
unzutreffend erkannt worden. Immerhin war dasselbe in manchen Fällen und
namentlich bei kleinen Drucken bis zu 1 Atm. angenähert richtig. Die Frage,
wie weit seine Gültigkeit reicht, wurde neuerdings von G. C. ScHwrpT wieder
aufgenommen.
Er bestimmte?) nach der dynamischen Methode die Spannkráüfte einiger
Säuren, und zwar innerhalb des Drucks von 0 bis 760 mm. Die untersuchten
Substanzen waren
Ameisensäure, Normale Buttersäure,
Essigsäure, Isobuttersäure,
Propionsäure, Isovaleriansäure.
Sein Resultat ist, dass für diese Sáuren das DarroN'sche Gesetz in
aller Strenge richtig ist. Um das zu untersuchen, bestimmte er für alle
Säuren die Siedepunkte für bestimmte Drucke. Ist das DArvTON'sche Gesetz richtig
so müssen die Differenzen der Siedepunkte für alle Flüssigkeiten denselben
Werth haben. Das zeigt sich in der That in der folgenden Tabelle erfüllt.
N Siedepunkt für den Druck von
ame 10 mm A 50 mm | A 100 mm  200 mm A
Ameisensäure — 23 315 28 8 15:5 44-3 171 61:4 10:9
Essigsäure 1777 30:9 48:6 15:3 63:1 66:9 80:8 10:8
Propionsáure . 38:9 30:9 69:8 1533 85:1 16:9 | 102:0 10-7
N. Buttersäure 59:6 51:3 90-9 15:5 106-4 170.1 1934 10:9
Isobuttersäure 51:0 319 89:2 124 97:6 170 | 1146 10:8
Isovaleriansäure . 70-9 91:1 102:5 15:7 118:2 1T3 | 135:5 11:0
Siedepunkt für den Druck von
Name
300 zum A | 400 zum | A 1500 mm] A [601 zum A "60
Anieiensdure 23 | 82 | 805 | 67 d 56 | 928] 77 | 1005
Essigsäure 91:6 8:0 99:6 6:6 1662] 55 | ATHL7T|- T5 | 11972
Propionsüure . 112:7 8:1 120-3 65 | 1273, 55 | 1328] 75 | 1403
N. Buttersäure 134:3 81 142:8 647-1 149:1]. 5:6 | 1547| T5 | 162:2
Isobuttersáure 195:4 81 133:5 6:6 1461), 56 145:7} 7:5 153-9
Isovaleriansäure . 146:5 8:2 | 1547 6 | 1614] 57 | 1671/ T6 174:
1) SCHUMANN, WIED. Ann. 14, pag. 34, 219. 1880.
?) RamsAY und YOUNG, Phil. Trans. 175 (5), pag. 37; II, pag. 461. 1884; Phil. mag. (5) 20,
pag. 515. 1885; Journ. chem. Soc. 49, pag. 37, 453, 790. 1886; Phil. Trans. 171 I, pag. 12.
1886; 178 I, pag. 57. 1887.
3) Young, Journ. chem. soc. 55, pag. 483. 1889.
4) RICHARDSON, Journ. Chem. Soc. 49, pag. 761. 1886.
5) G. C. SCHMIDT, OSTWALD’s Zeitschr. 7, pag. 434. 189r.