718 Gesättigte Dämpfe,
kulare Dampfdruckerniedrigung bei ähnlichen Salzen nahezu denselben Werth
hat. Allerdings gilt dieser Satz nur für verdünnte Lösungen. Von den folgen-
den Untersuchungen ist zunüchst diejenige von EMDEN!) zu erwühnen, welcher
das Baso'sche Gesetz für eine Reihe von Salzen bestätigt fand, für welche es
WÜLLNER nicht gültig fand. Diesen Schluss konnte er dadurch ziehen, dass er
zeigte: so wie die Dampfspannungen über reinem Wasser sich nach MAGNUS
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durch die Formel = a@.10-+7 darstellen lassen, so lassen sich auch die
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Dampfspannungen über einer Salzlósung durch f - a’ 10-+- darstellen, wo also
!
die Temperaturfunction denselben Werth hat, wie für Wasser, so dass also 2
5
f
also auch unabhängig von der Temperatur ist.
33) Eine wesentliche Klärung aller Fragen, die sich auf die Dampfdruck-
erniedrigung in ihrer Abhängigkeit von der Natur der Salze bezogen, brachten
die Arbeiten von RAouLT?). Er untersuchte nicht wässrige Salzlösungen, sondern
Lösungen von Substanzen in Aether und kam dadurch sofort zu einfachen
Resultaten; nämlich
1) Die relative Dampfdruckerniedrigung bei einer und derselben Substanz
ist unabhängig von der Temperatur (Gesetz von BABO).
2) Die relative Dampfdruckerniedrigung bei einer und derselben Substanz
ist dem Procentgehalt der Lósung proportional (ausser bei sehr concentrirten
Lósungen) Also ist die molekulare Dampfdruckerniedrigung bei einem Salz
constant, unabhüngig von der Concentration.
3) Die molekulare Dampfdruckerniedrigung ist für alle Stoffe in demselben
Lösungsmittel die gleiche.
Diesen drei Gesetzen fügte er bald?) als viertes hinzu:
4) In verschiedenen Lösungsmitteln sind die relativen Dampfdrucker-
niedrigungen verschiedener Substanzen gleich, wenn die numerische Concentration
der Lösung die gleiche ist. Unter numerischer Concentration ist verstanden das
Verhältniss der Zahl der Moleküle des gelösten Körpers zur Gesammtzahl der
Moleküle (Lösungsmittel + gelöster Körper).
Aus den Gesetzen drei und vier ergiebt sich also, dass, wenn nur die
numerischen Concentrationen gleich sind, es weder auf die Natur des Lösungs-
mittels, noch auf die Natur des gelösten Körpers ankommt. In allen Fällen
erhält man bei gleicher Concentration auch die gleiche relative Dampfdruck-
erniedrigung.
Ist also z die Zahl der Moleküle des gelösten Körpers, /V die des Lösungs-
7 : : A : P—5...
— die numerische Concentration. Ist ferner die rela-
N +n P
mittels, so ist
nur ab von Nach
2
5 N-ca
der mechanischen Wármetheorie (s. o. pag. 511) ist für verdünnte Lósungen direkt
P-— 2
Po Nia
Daraus hat man nun umgekehrt ein Mittel, wenn man die relative Dampf-
druckerniedrigung misst und wenn man das Molekulargewicht des Lósungs-
!)) EMDEN, WIED. Ann. 3I, pag. 145. 1887.
?) RAOULT, Compt. rend. 103, pag. 1125. 1886.
3) RAOULT, Compt. rend. 104, pag. 1430. 1887. — OsTWALD, Zeitschr. 2, pag. 353. 1888.
tive Dampfdruckerniedrigung, so hängt also
o»?