Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

  
  
  
   
Dampfspannung über festen Körpern, 721 
flüssigem Benzol Messungen der Dampfspannungen aus und stellten diese durch 
die Formel : 
p = a + 5 für den flüssigen Kôrper 
f' — 4! -- bd für den festen 2 
; : dp d^ ; ; 
dar. Sie konnten dann die Werthe von ZT und ZT bilden, deren Differenz bis 
auf einen angebbaren Faktor gleich der Schmelzwärme sein musste und es 
auch war. 
Nach der ersten, also vor der zweiten der erwähnten Arbeiten machte auch 
W. FiscHER!) ausführliche Versuche über Eis und Benzol und kam zu dem 
Schluss, dass die Dampfdruckcurve über Eis nicht identisch ist mit der über 
Wasser, sondern tiefer liegt und die Wassercurve im Schmelzpunkt schneidet. 
Die Differenz 
ir 4P' 
dr. 27. 
die nach KircuHOFF's Berechnung 0'044 mm sein soll, wurde zu 0°0465 mm ge- 
funden. 
Bei Benzol dagegen, welches auch im festen Zustand einen kleineren 
Dampfdruck besitzt, als im flüssigen Zustand, sollen sich die beiden Curven nicht 
im Schmelzpunkt 5°3° schneiden, sondern dort noch eine Differenz von 0:44 mm 
haben. 
Dieses Resultat ist an sich möglich, es wird ihm aber von Ramsay und 
Youwc (l c.) widersprochen. Auch FERCHE?) findet, dass sich die beiden Curven 
im Schmelzpunkt des Benzols treffen. 
: ZP 
m) Direkte Messung von ZT 
; dP : 
40) PEROT?) hat versucht, die Grösse ZT welche nach der mechanischen 
Wärmetheorie direkt in den Ausdruck für die Verdampfungswärme p eingeht, 
dP : ; 2: 
p= 177 (s— c), direkt zu messen. Zu dem Zweck liess er bei emem Apparat, 
in welchem zu den Dampfspannungen (unterhalb einer Atmosphäre) die zuge- 
hórigen Siedetemperaturen gemessen werden, langsam Luft eintreten. Dadurch 
erhóht sich die Siedetemperatur. In gewissen Grenzen ist, wenn 49 eine Zeit 
zunahme bedeutet, die Druckerhóhung 
dP-Ed9, 
die Temperaturerhóhung 
a7 z Lg. 
d aT : : ; 
Misst man also d$ und 79 d. h. die Grosse £ und £', so ergiebt sich 
dP_ À 
a7 2. 
Bei seinen Versuchen mit Aether zwischen 29 und 31° war für 1 mm Druck- 
zunahme die Zeit 84:25 Secunden, fiir 0'1° Temperaturzunahme (bei 29:60°) die 
Zeit 196 Secunden. Daraus ergiebt sich 
afr i 196 
dr 8495" 
T) W. FiscHER, WiED. Ann. 28, pag. 400. 1886. 
?) FERCHE, WiED. Ann. 44, pag. 265. 1891. 
3) PEROT, Compt. rend. 104, pag. 1366. 1887. 
WiINKELMANN, Physik, II. 2. 
    
   
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
	        
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