Ausdehnung des Quecksilbers.
Bei 0? stehe die Flüssigkeit bis zum Theilstrich #,
» 7? » » » » » 74
dann ist das wahre Volumen der Fliissigkeit
bei 0° P, z 0,-- 7$: 9o
» "P HR = (0 +7 PO) + x - 7).
Daher ist die Volumvergrósserung der Flüssigkeit
y,— V, — (m — n9) eo + (By + 7e o) 7.
Der mittlere Ausdehnungscoéfficieut der Flüssigkeit zwischen 0^ und 7^ ist
y,— V,
8o ¢ == Vo o 7
und kann nach den obigen Werthen berechnet werden.
Ist für verschiedene Temperaturen das Volumen der Flüssigkeit bestimmt, so
kann dasselbe als Function der Temperatur durch eine Gleichung von der Form
Vi= 1+ at + bt? + cf}
dargestellt werden, wenn man das Volumen bei 0° gleich 1 setzt. Der mittlere
Ausdehnungscoéfficient bei #° wird dann
Bo) £= a + Bf + cz?
und der wahre Ausdehnungscoéfficient bei #° wird
a, = à + 20¢ + 3ct?.
Während bei Benutzung des Dilatometers das Gewicht der Flüssigkeit, deren
Ausdehnung untersucht wird, constant bleibt und die scheinbare Ausdehnung
direkt abgelesen wird, wird bei Verwendung von Gewichtsthermometern oder
Pyknometern bei jeder Temperaturbestimmung ein Theil der Flüssigkeit entfernt
und die scheinbare Ausdehnung durch eine jedesmalige Wägung bestimmt.
Enthált bei 0? das Pyknometer 2, gr Flüssigkeit, bei /^ aber £7, so ist
p eO. 9 P= 0; 5;
wenn ®, resp. @; das Volumen des Pyknometers bei 0° resp. #° bezeichnet und
$9 resp. s; das specifische Gewicht der Flüssigkeit bei O0 resp. 7? darstellt. Ist
das Volumen der gesammten Flüssigkeit bei 0° gleich 7, bei 7? gleich P, so ist
und daher
E Du P,
E-cXE- WT
wenn x den cubischen Ausdehnungscoéfficienten des Gefásses bezeichnet.
Die zweite Art der Bestimmung der Ausdehnung der Flüssigkeiten ist, wie
erwühnt, unabhángig von der Ausdehnung des Gefásses. Wird in einem System
communicirender Róhren die eine auf der constanten Temperatur 0^ gehalten,
die andere der Temperatur 7 ausgesetzt, so wird die Flüssigkeit in beiden Róhren
eine verschiedene Höhe haben, nämlich 4, und Z, Es ist dabei, wenn s, und
s; das specifische Gewicht der Fliissigkeit bezeichnet
Az $9 V;
Jj ees. A
Das Volumverhältniss ist also direkt gleich dem Hohenverhéltniss. Aus
dem letzteren ergiebt sich dann in der angegebenen Weise der Ausdehnungs-
coéfficient der Flüssigkeit.
IL Ausdehnung des Quecksilbers.
Da die genaue Kenntniss der Ausdehnung des Quecksilbers wegen vielfacher
Anwendungen von grosser Bedeutung ist, hat man diese Ausdehnung häufig
WINKELMANN, Physik, II. 2. 6