Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 2 Band, 2. Abtheilung)

  
84 Ausdehnung der Flüssigkeiten. 
H 
EN 
] 47.89.77 H' gu fe (4) 
149-908 ^ 150r 
Die zweite Versuchsreihe hat REGNAULT nach der Gleichung (4) berechnet. 
Die Beobachtungen erstrecken sich bis zur Temperatur 299:19*. REGNAULT 
stellte die Beobachtungen zunächst graphisch dar und wählte dann zwei Werthe, 
um aus diesen die Constanten der Formel 
Bo7:7=a.7-+04-T7° 
zu berechnen. Die beiden Werthe waren 
85,150: 190 — 0:027419; 80.3997. 900 = 0:055973. 
Damit wird 
a = 000017905; à? = 0:0000000252. 
Der mittlere Ausdehnungscoéfficient zwischen 0 und Z' wird 
Qursq 46-7. 
Der wahre Ausdehnungscoéfficient bei der Temperatur 7 ist daher 
eo T=a + 20: Z 
Es mógen zunáchst nur drei Werthe, die nach der Formel berechnet sind, 
angegeben werden. 
Mittlere Ausdehnungsco&fficienten des Quecksilbers nach 
REGNAULT DULONG u. PETIT 
80.100 0:0001815 0:0001802 
0,200 1840 1843 
Bo. 300 1866 1887. 
Nach REGNAULT wüchst der Ausdehnungscoéfficient langsamer mit der Tem- 
peratur als nach DuLoNG und PETIT. 
Gegen die Bestimmung der RzGNAULT'schen Ausdehnungscoéfficienten hat 
J. BosscHA!) drei Einwünde erhoben, von denen zwei als richtig anerkannt 
werden müssen. 
Der erste Einwand bezieht sich auf die Art der Berechnung, die REGNAULT 
bei Ableitung seiner Formel angewandt hat. Die Formel ist, wie schon erwähnt, 
durch die zwei mittleren Ausdehnungsco&fficienten ßo,150 mit Bo»3o9 berechnet. 
Da auf die Grôsse dieser Werthe nur jene Beobachtungen eingewirkt haben, 
die in der Nähe von 150° und 300° gemacht sind, so ist die Bemerkung 
BosscHA's berechtigt, dass die Formel nicht die sämmtlichen Versuche gleich- 
mässig berücksichtigt. Ferner hat REGNAULT aus seinen Beobachtungen Grössen 
abgeleitet, die nicht als das direkte Resultat der Beobachtungen angesehen 
werden können. Da die eine Quecksilbersäule nicht die Temperatur 0°, sondern 
die Temperatur $? hat, so liefern die Versuche auch nicht den Ausdehnungs- 
coéfficienten von 0? bis Z, der von REGNAULT direkt berechnet wurde. Das 
unmittelbare Resultat der Versuche ist vielmehr das Verhältniss der Dichtig- 
keiten des Quecksilbers bei Z? und 9^; dieses Verhiiltniss ist 
  
14+ 7- BT rd 
14-9- 80.9 CST 
Man erhált aus Gleichung (3) für die erste Versuchsmethode 
1+ Z'- 80,T La H 
1+ 9:8g,9 o aren (3b) 
1 +28, 
und aus Gleichung (4) fiir die zweite Versuchsmethode 
1) BosscHA, PocG. Ann. Ergünzungsbd. 5, pag. 276. 1871. — Vergl. auch WÜLLNER, 
Pocc. Ann. 153, pag. 440. 1874. 
mmm 
 
	        
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