Full text: Handbuch der Physik (Dritter Band, erste Abtheilung)

Einfluss der Concentration. 167 
folgende Tabelle, in welcher die Concentrationen in Procenten, die elektro- 
motorischen Kräfte in willkürlicher Einheit ausgedrückt sind, und welche sich 
auf schwache Ströme bezieht. 
  
  
  
  
  
  
$ | GROVE|BUNSEN 3 | GRovE|BUNSEN 
96 | 399 | 395 55 360 | 360 
90 | 391 | 391 45 | 354 | 361 
86 | 384 | 388 35 | 348 | 361 
78 | 378 | 378 28 | 343 | 358 
360 
61 | 367 | 366 20 336 
Hiernach nimmt die elektromotorische Kraft des Grovr’schen Elementes 
mit abnehmender Concentration der Salpetersäure fortwährend ab, im Ganzen 
um 16%, diejenige des BUNsEN’schen Elementes dagegen nur bis zu einer Con- 
centration von etwa 55%, von wo ab sie constant bleibt, die ganze Abnahme 
beträgt 99; daraus folgt, dass, während für starke Salpetersäure beide Elemente 
gleiche Kraft besitzen, für schwache Säuren das BunsEn’sche dem GRrovE’schen 
überlegen ist. Weit geringfügiger ist der Einfluss der Concentration der Schwefel- 
säure; die elektromotorische Kraft nimmt bis zu einer Concentration von 25 
bis 359. zu, bei weiterem Wachsen derselben in stärkerem Maasse wieder ab, die 
áussersten Werthe differiren etwa um 59, innerhalb der gewóhnlichen Aenderungen 
der Concentration aber nur um 1—29. 
Für andere Metalle und andere Flüssigkeiten liegen weniger zahlreiche 
Beobachtungen vor. Einige Messungen von BmANLYv für verschiedene Metalle 
in verschieden verdiinnten Schwefelsiuren wurden bereits oben angeführt, 
zwischen 24 und 20% Concentration ergeben sie eine Abnahme der Kraft von 
3—15% ihrer Werthe, dazwischen finden sich stellenweise aber auch Zunahmen, 
namentlich für die kleineren Concentrationen, also analog wie bei KITTLER. 
SPEYERS!) benutzte als Metalle Zinkamalgam und Quecksilber und dehnte seine 
Beobachtungen auf HCl, HNO,, HC,H,O0,, H,SO, und die entsprechenden 
Zinkverbindungen aus. Mit der Verdünnung wuchs die elektromotorische Kraft 
bei den H-Verbindungen, freilich nur bei H CI hetráüchtlich. Dagegen nahm sie 
für die Zn-Verbindungen ab. Auch BAUMGARTNER (s. 0.) hat noch einige weitere 
Messungen angegeben. 
Wirkung von Mischungen. An die Verdiinnungen schliessen sich die 
Mischungen von Fliissigkeiten unmittelbar an. BLocHMANN?) hat in systematischer 
Weise die elektromotorische Kraft von Elementen untersucht, welche aus Kupfer, 
Zink und zwei Zwischensubstanzen bestehen, letztere gebildet durch Mischung 
von je zwei Salzlósungen mit gleicher (und zwar dem betreffenden Metall 
entsprechender) Basis, aber verschiedener Säure; als Metalle dienten Zink und 
Kupfer, als Mischflüssigkeiten Nitrate, Chloride, Sulfate und Acetate in allen 
ihren Combinationen. Die Resultate wurden graphisch in Gestalt von Curven 
dargestellt. Man könnte erwarten, dass diese Curven schräge grade Linien 
wären, deren Endpunkte die elektromotorischen Kräfte der einen und der anderen 
der gemischten Flüssigkeiten, jede für sich allein benutzt, darstellen. "Thatsüch- 
lich aber weichen die Curven von diesem Verlaufe ab, und zwar theils nach 
oben, theils nach unten, theiis erst nach unten, dann nach oben. Am kleinsten 
sind die Ahweichungen bei den stürkeren Gemischen: Acetat 4- Sulfat (etwas 
  
I) SPEYERS, Chim. News 61, pag. 293; u. 62, pag. 5. 1890. 
7) BLOCHMANN, WIED. Ann. 37, pag. 564. 1889. 
 
	        
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