Full text: Handbuch der Physik (Dritter Band, erste Abtheilung)

Wirkung der Luft resp. des Sauerstoffes. 169 
Die hochsten Werthe endlich hat BrrTz!) erreicht: 
Platin und Kalium in verdiinnter Schwefelsäure ££ = 9:94 D 
Fester Braunstein in iibermangansaurem Kali 
Kaliumamalgam in Kalilauge } 30 
Sehr eingehend hat KucEL?) den Einfluss auf Platin in Bromzinklósung, und 
zwar bei verschiedener Concentration letzterer, untersucht (anderes Metall Zink) 
und folgendes gefunden: 
  
  
  
mgr. Bromispec. Gew, der Lösung E in Millivolt 
pro ccm. 2:030 1637 | 1-373 | 1:184 
0 1211 1216 | 1226 | 1228 
01 1259 1319 1345 1391 
1 1299 1360 1388 1525 
10 1542 1713 1730 1787 
100 1714 1752 1754 1821 
590 1743 | 1772 1788 | 1861 
  
Hieraus ergeben sich folgende Sätze: 1) Mit Zusatz von Brom steigt die 
elektromotorische Kraft erst überaus rasch, dann immer langsamer zu einem 
Maximum an. 2) Dies Maximum übertrifft den ursprünglichen Werth etwa um 
die Hálfte. 3) Die Potentialdifferenz zwischen Zink und Platin in Bromzinklósung 
wird durch die Aenderung der Concentration letzterer so gut wie gar nicht 
beeinflusst. 4) Das Wachsen der Kraft bei Zusatz von Brom erfolgt desto 
schneller und ist desto grösser, je verdünnter die Lösung ist. Ganz ähnlich wie 
Platin verhält sich übrigens auch Kohle. 
Zahlreiche Untersuchungen über die Wirkung verschiedener Flüssigkeiten und 
verschiedener Metalle hat FRommE?) angestellt. Er ersetzte z. B. die Salpetersäure 
des GRovE’schen Elementes durch Chromsäure oder durch Bunsen’sche Chrom- 
säuremischung, das Platin durch Palladium, Gold, Gaskohle oder Aluminium. 
Ebenso macht A. Könıc*) den Versuch, die Salpetersäure in den Elementen von 
GROVE und BUNSEN durch Lôsung von Wasserstoffsuperoxyd zu ersetzen (Elemente 
>GROVE-LANDOLT« resp. »BUNSEN-LANDOLT«). JENKIN®) u. A. untersuchten den 
Einfluss der Oberflichenbeschaffenheit der Metalle.  WARBURGS) verfolgte die 
Frage der Aenderung der Elemente mit der Zeit, wie sie auch im offenen Zu- 
stande eintritt und z. B. von Damien’) neuerdings in vielen Fällen Monate lang 
verfolgt worden ist. WARBURG findet die Erklärung in der in den Flüssigkeiten 
der Elemente enthaltenen Luft resp. dem Sauerstoff derselben und weist dies 
durch Construction von zur Hälfte luftleeren, zur Hälfte lufterfüllten Elementen 
(»Luftelemente«) nach. Ferner wies NiEMÓLLER?) darauf hin, dass der Druck 
auf die Flüssigkeit einen Einfluss auf die elektromotorische Kraft haben muss, 
dass die Aenderung derselben dem Quadrate des Druckes proportional sein muss, 
und dass sie sich schon bei Drucken von 30—40 Atmospháren constatiren lassen 
U) BEETZ, PoGG. Ann. 90, pag. 42. 1853. 
7) KUGEL, a. a. O. 
3) FROMME, WIED, Ann. I9, pag. 300 u. an a. O. 
^) A. KONIG, WIED, Ann. 17, pag. 347. 1882. 
5) JENKIN, Phil. Mag. (5) 20, pag. 126. 1885. 
6) WARBURG, WIED. Ann. 38, pag. 321. 1880. 
7) DAMIEN, Ann. chim. phys. (6) 6, pag. 289. 1885. 
8) NIEMÜLLER, WIED. Ann. 18, pag. 429. 1883. 
 
	        
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