Full text: Handbuch der Physik (Dritter Band, erste Abtheilung)

Bogenlicht. 411 
  
Stromstärke der Lam i 
da] ss S | s [pe 13 16 20 
in Ampère | 
  
Mittlere Helligkeit i in «À 
Normalkerzen 
  
  
[t uum 
280 | 390 | 500 | 600 
  
1 
850 | 1100 | 1600 | 1200 | 3000 
  
  
  
  
  
Beim Betrieb mit em brennen beide Kohlen ungefähr gleich schnell 
ab und spitzen sich beide zu. Die Lampen erfordern dabei eine Spannung von 
30—40 Volt. Der Widerstand des Lichtbogens, wie er sich direkt aus Messungen 
ergiebt, folgt scheinbar nicht dem Omnw'schen Gesetz, insofern als er der Länge 
nicht proportional ist. Es beruht das darauf, dass in dem Lichtbogen eine elektro- 
motorische Gegenkraft vorhanden ist, deren Grösse etwa 38—39 Volt beträgt 1). 
Die Ursache dieser Gegenkraft beruht (direkt oder indirekt) auf dem verschiedenen 
Verhalten des positiven und negativen Pols, welches sich in der Verflüchtigung 
der positiven Kohle und dem verschieden raschen Abbrennen derselben zeigt. 
Wenn das Bogenlicht zu zischen beginnt, sinkt diese Gegenkraft auf ca. 20 Volt. 
Damit das Bogenlicht dauernd constante Helligkeit besitze, muss im Licht- 
bogen constant dieselbe Energiemenge verbraucht werden, d. h. es muss die 
Zahl der Voltampere (Watt), welche das Bogenlicht verbraucht, dieselbe 
bleiben. Dazu muss das Bogenlicht regulirt werden, weil sonst durch das Ab- 
brennen der Kohlen sich die Länge des Lichtbogens und damit der Energie- 
verbrauch ändert. Die Aufgabe der Regulirung ist also, das Produkt aus Strom- 
stärke und Potentialdifferenz an den Klemmen der Lampe constant zu erhalten. 
Bei den Lampen für Einzellicht durchfliesst ein Strom, dessen Stärke 
constant erhalten werden soll, die Kohlen. Es muss daher der Abstand der 
Kohlen so regulirt werden, dass die Stromstärke constant bleibt. 
Bei der Parallelschaltung von Lampen hat man Ströme von constanter 
Klemmsoannung und schaltet, je nach der Grósse dieser Klemmspannung, ent- 
weder je eine Lampe, oder je zwei hintereinandergeschaltete Lampen parallel. 
Da bei der Parallelschaltung gewóhnlich eine Potentialdifferenz in den beiden 
Hauptleitungen von 110 Volt herrscht, so entfällt dann auf jede Lampe 55 Volt, 
von denen 39 für die elektromotorische Gegenkraft, 2 für den Lichtbogen, 3 für 
die Kohlen, 1 für die Regulirung und 10 für die Ueberwindung eines Vor- 
schaltwiderstandes verwendet werden, der die Lampen ruhiger brennen 
macht. 
Bei der Hintereinanderschaltung der Lampen muss man Stróme con- 
stanter Stárke anwenden und die Aufgabe der Regulirung ist es, diese Strom- 
intensitát constant zu erhalten. Für jede Lampe braucht man 45—350 Volt 
Spannung. 
Die Regulirung besteht bei allen Lampen aus zwei Haupttheilen, der 
elektrischen und der mechanischen Regulirung. 
Die elektrische Regulirung wird vom Strom selbst besorgt. Sie hat die 
Aufgabe, den Abstand der Kohlen so zu veründern, dass die Energie in jeder 
Lampe pro Sekunde dieselbe bleibt. In Bezug auf die elektrische Regulirung 
sind drei Hauptfálle zu unterscheiden: 
1) Hauptstromlampen. Bei diesen durchfliesst der Hauptstrom selbst 
den Regulirungsmagneten und bewirkt ein Anziehen des Ankers, wenn er zu 
stark, ein Nachlassen desselben, wenn er zu schwach wird. Als Gegenkraft 
dient gewóhnlich eine Feder oder dergl. Durch die Anziehung des Ankers 
I) V. v. LANG, WIED. Ann. 26, pag. 145. 1885; ARONS, WIED. Ann. 30, pag. 95. 1887. 
 
	        
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