Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

  
  
  
  
  
426 Wärme und elektrische Arbeit von Ketten. 
Daher ist 
0 74C 
PR, = P (J#S — U). 
Setzt man 
F= U— JS, 
so ist Z7, da U und S es sind, eine eindeutige Function von / und den Para- 
metern Aa. Der absolute Werth der beiden Gróssen Energie und Entropie ist je 
noch mit einer unbekannten additiven Constante behaftet. Nur die Aenderungen 
beider Grössen sind bekannt; bezeichnet z. B. ; die Wárme, welche die Kette 
bei der Temperatur 7 an die Umgebung abgiebt oder von ihr entlehnt, so ist die 
entsprechende Entropieánderung g/7 und daher 7.,S — g. Die Grösse / nennt 
HELMHOLTZ die freie Energie; alle frei verwandelbare àáussere Arbeit, specicll 
also auch die aus der Stromquelle zu erzielende mechanische Arbeit, d. h. die 
elektrische Energie ist durch die Aenderungen der Function / bestimmt. Geht 
also z. B. die Elektricititsmenge 77 durch eine Kette hindurch, und habe sich 
dadurch die innere Energie um U, die Entropie um .S geáündert, so ist die 
elektrische Arbeit 
L= E MU — ES. 
U — /- Q wird im Wärmemaass durch die Wärmetönung gemessen, so dass 
also auch hiernach 
LeEM-JQ-1:18-JQ-—2 
wird. Der Ausdruck ist der gleiche und der Begriff der HELMHOLTZ schen freien 
Energie deckt sich mit dem, was ich mechanische Arbeitsfihigkeit genannt hatte. 
Der Unterschied besteht lediglich darin, dass nach der Ansicht des Verfassers 
das g herrührt von den früher erórterten, supponirten Processen und: daher 
immer bei einem einzigen chemischen Process wesentlich positiv sein sollte, 
wührend HELMHOLTZ über seinen Ursprung gar keine Annahme macht. 
18) HELMHOLTZ leitet aber sowohl aus der freien Energie, als auch auf 
einem andern, direkten Wege eine Beziehung ab zwischen der verháltnissmássig 
leicht zu beobachtenden thermischen Veráünderlichkeit eines Elementes und der- 
jenigen Wärmemenge, welche beim Stromdurchgang als nicht in Arbeit ver- 
wandelbare Wärme im Element bleiben muss. Letztere folgt der Bedeutung der 
Grósse nach unmittelbar als 
L — U. 
Sie ergiebt sich aber auch als 
o.E 
"E 27 M=]-q: 
Es folgt leicht aus der Gleichung 
dQ = adt + BdM, 
dU = dQ — EdM, 
wenn man beachtet, dass 4Q/# und dU vollstindige Differentiale sind. 
Diese Relation, wonach die nicht verwandelte Wärme denselben Ausdruck 
annimmt, wie er für die PELTIER'sche Wärme gilt, hat den grossen Werth, dass 
man die Wärme durch sekundäre Processe trennen kann von der, mit dem Vor- 
gang selber nothwendig verbundenen Entstehung nicht verwandelter Wärme. 
Ueber seine Ableitung sei auf HELMHOLTZ l. c. verwiesen; eine sehr einfache Ab- 
leitung aus den Gleichungen des Berichterstatters vergl. WürLNER, Lehrbuch, IV. Bd. 
pag. 1168. 1886. 
19) Experimentelle Prüfungen der Theorie der Nutzeffekte. BRAUN hat eine 
grosse Zahl von Ketten, welche nach dem Typus des Daniell gebaut waren,
	        
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