Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

Messungen von BRAUN. 429 
eine grössere Arbeit liefern resp. konsumiren als der Wärmetönung entspricht. 
Da sich endlich für die benutzten Stróme, selbst nach 94stündigem Stromschluss 
keine gróssere Polarisation findet als 0:001 Daniell entspricht, so kann man auch 
diese nicht zur Erklärung heranziehen. 
Zu ganz dem gleichen Schluss führen die Combinationen von Cd, Cu, Zn- 
sulfat mit Ag,SO,. 
Nimmt man in Consequenz davon an, dass jede Wármetónung sich nur mit 
einem Bruchtheil ihres Werthes an der Strombildung betheilige, so dass man 
also setzt 
£4.14 Q, 
so kann man nun auch die Arbeitsfihigkeit x,Q, eines Processes wenigstens in 
Grenzen einschliessen, indem man z. B. der Reihe nach x, Q,— Q,, 4Q, und 0 
setzt. Dabei wáhlt man zweckmiüssigerweise Q, klein. 
21) Man kann aber für eine Anzahl von Processen auch die Arbeitsfihig- 
keit direkt bestimmen !), námlich für Ketten, in denen nur ein chemischer Pro- 
cess sich abspielt. Solche sind z. B. Ag|AgT|J|C, Pb|PbBr,|Br|C etc. Man 
erhált solche, wenn man die betreftenden Metalle in Jod oder Brom eintaucht. 
Die Metalle überziehen sich in längerer oder kürzerer Zeit mit einer Schicht 
des Haloidsalzes; die Combination strebt einem constanten Werth zu, dem- 
selben, welchen man erreicht, wenn man sie direkt mit den chemisch auf anderem 
Wege gebildeten Haloidsalzen herstellt. Wegen der Vorsichtsmaassregeln, welche 
dabei zu beachten sind, muss auf die Originalabhandlung verwiesen werden. 
Hat man so die Arbeitsfihigkeiten fiir einige Processe ermittelt, so giebt die 
Combination mit wissrigen Elektrolyten (wie in der PINkUs’schen AgCl-Kette oder 
im LATMER-CLARK-Element) auch die Arbeitsfähigkeit dieser. Wie weit die Ueber- 
einstimmung der so, aus mehreren, oft (bei den schlecht leitenden trockenen 
Ketten) ziemlich schwierigen Bestimmungen erhaltenen Zahlen geht, zeigt folgen- 
des Beispiel: 
x,:'CdBr,, aq — x,: Hg,Br, = 70 
x,:CdBr,, ag — x4: Ag4Br, — 532 
X3: Ag, Br, — 84. 
Daraus berechnet sich x,.Hg,Br, — 60:2 für die nasse Kette; direkt beob- 
achtet ist für die trockene 58—63. Nach Tnuowsow's Theorie sollte es — 98?) sein. 
So ergiebt sich die folgende Tabelle für die Wärmetônungen, Arbeitsfähig- 
keiten und. Nutzeffekte. 
  
  
  
| Fume Arbeitsfählg- Nutroffokt + 
| tónung Q keit xQ 
Cn; Ch, a0). pos | 2998 195 0:86 
(Cd; Clo e oo Rs 186‘5 159-4 0-83 
(Ag, Cl) 1175 97 0:83 
(Cu, Cl,, a7) 125:4 3) 99:2 0:19 
(Fe, C; e) ... . 199:9 150:8 0:75 
Z(Au, Cl, HCl, a7) . 424 24 0:57 
(Hg,, CL) 125:2 94 0:75 
4(Pt, Cl,, HCI, ag) 84:6 41:4 0:49 
1) BRAUN, WIED. Ann. 17, pag. 593. 1882. 
7) Mit Zugrundelegung der von NERNST neu bestimmten Wärmetönung (Zeitschr. für 
physik. Chemie 2, pag. 22. 1888; vergl. daselbst auch J. THOMSON, pag. 22). 
3) Die Zahl bezieht sich wahrscheinlich auf Kupferchlorür, mit dem sich das Kupfer rasch 
überzieht. 
  
  
 
	        
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