Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

Thermische Veränderlichkeit. 437 
geschlossenen Kreise metallischer Leiter der gleichen Temperatur in Summa — 0, 
diese dagegen von Null im Allgemeinen verschieden ist. Dies sind diejenigen 
Processe, welche immer ganz streng mit einander verknüpft sind. — Daneben 
(gleichzeitig oder bald darauf) spielen sich noch weitere, rein sekundäre Vor- 
gänge ab, welche je nach den äusseren Bedingungen variiren können, auch 
wenn an Q und 4 sich nichts dndert. Solche sekundáre Processe (FAvRE's meta- 
elektrolytische) kónnen z. B. langsame Oxydation der abgeschiedenen Metalle 
auf Kosten des Sauerstoffs der Luft, des Wassers, der gleichzeitig abgeschiedenen 
Gase etc. sein. Die Wáürme, welche sie liefern, entspricht einer Energieänderung 
des Systems, welche bisweilen durch chemische Analyse ermittelt werden kann, 
manchmal aber überhaupt sehr schwer wird controlirt werden kónnen (wenn 
es z. B. Uebergang des Metalles in eine andere Modification wire). 
Um aies nochmals analytisch zu formuliren, so gehe ein Strom 7 durch eine 
Combination, etwa ein Voltameter; auf den Elektroden 1 und 2 seien die Poten- 
tiale resp. V, und /,; in unmittelbarer Nähe derselben in der Flüssigkeit seien 
sie resp. V, und V,, so dass also dort die V, 
Potentialsprünge 4 und JB vorausgesetzt 
werden, nämlich 
Ade=V, —P,; B=TV,— V,. 
Wir setzen = p (etwa Polarisation) 
8 4 - B. 
Dann ist a sio i 
V,— V,=p + (V,— P,)=; + Ir, he 
wenn 7 den Widerstand der Flüssigkeit bedeutet. 
Die elektrische Arbeit auf der betrachteten Strecke für den Durchgang von / ist 
Z(V,— V,)=p1+ 127. 
7? 7 erscheint erfahrungsmässig als JouLE’sche Wärme; von p/ ist a priori 
ganz unbestimmt, ob es als elektrische Arbeit (FAVRE’s {ibertragbare Energie), 
oder als lokale Würme oder getheilt in beiderlei Formen erscheint. Dies hängt 
von den Bedingungen ab. — 
Sei z. B. eine Kette von der elektromotorischen Kraft Æ und dem Wider- 
stand Æ ohne dazwischen geschalteten Widerstand mit der Combination ver- 
bunden, so ist 
  
  
  
(P. 98.) 
(Ep) =1(R+ 7); 
d. h. (Ex p)l=12(R + 7) 
Die ganze Wárme, welche thatsichlich im Stromkreis beobachtet wird, sei Q. 
a) It Q=—(Z+ p)/ (ganze Wärme = elektrische Arbeit), so ist es auch 
= /2(R + 7), d.h. 7$ erscheint nicht als Wárme; wir fnden in Summa nur 
JouLE’sche Wärme. Dies schliesst aber nicht aus, dass nicht noch an einzelnen 
Stellen Wármemengen 4, auftreten, wenn nur Yn = 0 ist (z. B. PELTIER'sche 
Wärme oder wenn zwei widerstandslose unter positiver oder negativer Wármecon- 
sumtion arbeitende Elemente gegen einander in den Stromkreis geschaltet sind). 
b) Es kann aber auch — im allgemeinsten Falle — 
—(E2257--Ci-- »,.A-- X8 
sein; dann hätten wir Qt 2 2 | 
1) (£ == p)/ = Jourr'sche Wärme. 
2) Eine mit / proportionale — reversibele — Wärme. 
3) Eine lokale Wärme 1a, welche mit / in funktioneller Abhängigkeit 
stehen kann, aber nicht nothwendig zu stehen braucht (z. B. eine mit der 
Stromdichte wachsende Umwandlungswürme eines gasfórmigen Produktes). 
4) Die EZg,, welche für sich verschwinden mag. 
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