Wanderung der Ionen; Ueberführungszahlen. 463
Aetznatron, NaOH.
No. Gehalt Ueberführung des
enl. 0 o oon 1 Na | OH
I auf 1 g» NaOH kamen 23:0250 e» H,0 0:173 0-827
II nz» ; » 1139:108. 5, 0:200 0:800
IH ». 7» » 2230197 ,. 0:157 0:843
Aetzlithion, LiOH.
No. | Gehalt Ueberführung des
= 2] EU Li | OH
1 | wf 1g LiOH kamen 27-892 gr H,0 0110 (| 0890
Hi... .. im 103436 …, 0-137 0-863
BE on rire isis tn 200420 0 0-152 0-848
Für einige alkoholische Lósungen hat LENz die Ueberführungszahlen bestimmt?).
In interessanter Weise hat O. LopckE die absoluten Geschwindigkeiten der Ionen
direkt zu bestimmen gesucht”). Er füllte zwei Gefässe, das eine mit SO,Na,,
das andere mit BaCl, und verband sie durch eine horizontale umgebogene
Röhre in passender Weise. Wo die Ionen SO, und Ba sich begegnen, muss
sich eine Scheibe von SO,Ba bilden, welche unlöslich ist und aus der Beobach-
tung dieser Stelle lässt sich die Geschwindigkeit der Ionen berechnen. Die
Scheibe ‘bildete sich 3:2 Mal weiter vom BaCl, als vom Na,SO,. Es berechnet
sich daraus die Geschwindigkeit des 1 Ba gegen die von 1SO, zu 3:5. In anderen
Versuchen befand sich in dem verbindenden Rohr Essigsáure mit Silbersulfat.
Es bildete sich dann SO,Ba und AgCl. Die Geschwindigkeiten ergaben sich für
Ba 0:00012
Sr 0:00015 zz
Cl sec
} 0-00024 See
Br
x, : Volt.
bei einer elektromotorischen Intensität 1
em
Ebenso wurde die Wanderungsgeschwindigkeit von Wasserstoff durch Fárbung
von natronhaltigem Phenolphtalein bestimmt u. s. w. Es ergab sich für
: em
H 0:0024 bis 0:0029 — .
sec
C. L. WEBER?) versuchte die Geschwindigkeit der Ionen dadurch zu messen,
dass er den Grenzwerth der Stromdichte aufsuchte, bei welchem statt der
normalen Elektrolyse einer Salzlósung andere Vorgánge eintreten, wenn z. B. bei
einer CuSO,-Lósung das allmáhlich gebildete H4,SO, auch zersetzt wird. Die
Grenze beruht darauf, dass das eine Ion z. B. SO, so rasch wandert, dass es
bei erheblicher Stromdichte nicht mehr genügend Cu vorfindet, um wieder
SO,Cu zu bilden und daher das Wasser zersetzt. Aus der Grenzdichte lässt sich
dann die Wanderungsgeschwindigkeit absolut finden. Indess stellt sich der
Grenzwerth nicht scharf ein, so dass die Methode auch keine genauen Werthe
liefert.
Die Ueberführungszahlen des Anions z und des Kations (1— 7) ergánzen
sich der Definition nach zu 1 und es ist die Ueberführungszahl eines Ions, wie
1) LaNz, Mem. St. Petersb. (7) 30, pag. 1. 1882.
2) LODGE, Rep. Brit. Ass. Birmingham 1886; Beibl. 11, pag. 466. 1887.
3) C. L. WEBER, OSTWALD Zeitschr. 4, pag. 182. 1889.