Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

Elektrolyse gemischter Lösungen. 47% 
dem wir diese Zahl durch das Aequivalentgewicht des Silbers Ag — 107:66 divi- 
diren und mit dem Aequivalentgewicht des betreffenden Ions (H = 1) multipli- 
ciren. Ist dieses Aequivalentgewicht = 4, so ist die mit der Einheit der Elektri- 
cititsmenge wandernde Gewichtsmenge 
9011183 0011133 4 
S =e 0 = 0:0001039 4 e. 
Für Wasserstoff ist diese Gewichtsmenge also — 0:0001039 gr. Dain lor 
Wasserstoff die Zahl der Molekiile nach der Gastheorie angenáhert /V — 14-1022 
ist und die Zahl der Atome doppelt so gross ist, so wandert mit jedem Wasser- 
stoffatom und ebenso auch mit jedem andern Atom eines Ions der Elektricitäts- 
menge 
1 
——M—— ————— a — 1 =185 ^ + > 1 —17 ‘ 
0-0001039-28-1022 7 29 ‘1° (om £ )= 2510 Couons 
Es sieht also so aus, als ob die Elektricitit in diskrete Theile getheilt ist, 
welche mit den Atomen der Körper verbunden sind.?) 
6) Elektrolyse gemischter Lösungen. Die sekundären Vorgänge 
und andere Begleiterscheinungen bei der Elektrolyse. 
In gemischten Lösungen, d. h. in Lösungen, welche zwei oder mehr 
Elektrolyte aufgelöst enthalten, vertheilt sich der Strom auf diese Elektrolyte 
im Verhältniss ihrer Leitungsfähigkeiten und scheidet also von jedem Ionen im 
Verhältniss der durch sie hindurchgegangenen Elektricitätsmengen ab.?) Dabei 
können die metallischen Ionen, z. B. bei Kupfer- und Zinksalzen, einen Nieder- 
schlag von Messing bilden.4) 
Die sekundären Vorgänge, die durch die Ionen erzeugt werden, sind 
je nach der Natur der Ionen, der Elektroden und der Lösung verschieden. In 
der »Speciellen Elektrolyse« werden diese in den einzelnen Fillen angegeben 
werden. Im Allgemeinen lassen sich folgende Hauptfille unterscheiden. 
1) Der negative Bestandtheil der elektrolysirten Substanz, der an der positiven 
Elektrode, der Anode, auftritt, ist gewöhnlich besonders reactionsfähig auf 
das Metall der Elektroden (z. B. SO,, Cl etc.) und verbindet sich daher 
háufig mit diesen. 
2) Da an der Anode häufig auch Sauerstoff und zwar in aktivem Zustande auf- 
tritt, so oxydirt er oft die in der Lósung enthaltenen Substanzen. 
3) Das an der Kathode abgeschiedene Metall zersetzt häufig das Wasser. 
4) In manchen Fällen verbindet sich das Kation mit dem in Lösung befind- 
lichen Salz zu einer andern Verbindung. 
5) Zuweilen wirkt das Kation auf Salz und Wasser zugleich. 
Sehr viele sekundäre Processe treten namentlich ein, wenn verschiedene 
Lösungen hinter einander geschaltet werden und durch den Strom ihre 
') s. BUDDE, WIED. Ann. 25, pag. 562. 1885. 
7) v. HELMHOLTZ, Vortráge u. Reden, Bd. II. 
?) HrTToRF, POGG. Ann. 103, pag. 48. 1858; BUFF, Ann. Chem. Pharm. 105, pag. 156. 
1858. 
^) Literatur: GAHN GILB., Ann. 84, pag. 235. 1803; BECQUEREL, Compt. rend. 10, pag. 671. 
840; JacoBI, PocG. Ann. 62, pag. 230. 1844; MAGNUS, PocG. Ann. 162, pag. 23. 1857; 
POGGENDORFF, PoGG. Ann. 75, pag. 350. 1848; WARBURG, POGG. Ann. 135, pag. 118. 1868; 
SMEE, Phil. Mag. (2) 25, pag. 437. 1844; LEHMANN, OSTWALD’s Zeitschr. 4, pag. 525. 1889; 
HOULEVIGNE, Compt. rend. 110, pag. 637. 1890. 
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