482 Elektrolyse.
scheidet sich zunächst Ferrocyan ab, welches mit dem Salz Subsesquiferrocyanid
bildet. Bei längerer Dauer der Elektrolyse zersetzt das Ferrocyan das Wasser
und es bildet sich O und Ferrocyanwasserstoffsáiure und etwas Berlinerblau. Der
Sauerstoff bildet aus dem Salz Kaliumeisencyanid. !)
Kaliumeisencyanid giebt an der Kathode gelbes Blutlaugensalz, an der
Anode Sauerstoff und Ferrocyanwasserstoffsáure.?)
Cyansilberkalium in wässriger Lôsung giebt an der Kathode primär
Kalium, welches aber aus der Lösung sekundär Silber ausfällt, so dass dieses in
dichter Form, nicht als Baum auf der Kathode erscheint. An der positiven Elek-
trode erscheint Cyansilber und Cyan”).
Kaliumgoldchlorid giebt in verdünnten Lósungen unsichere Resultate, in
concentrirten wird durch das Kation K sekundár Gold ausgeschieden; an der
Anode zeigt sich Goldchlorid und Chlor.)
Jodcadmium-Jodkalium giebt an der Kathode Cadmium, welches aber
nur sekundár durch das Kalium gefállt ist. An der Anode entsteht Jodcadmium
und Jod.?)
Aetzkali gelóst giebt an der Kathode H, an der Anode O. Vermuthlich
sind die Ionen K und OH und es ist sowohl der Sauerstoff wie der Wasserstoff
ganz sekundir.®) Eine positive Eisenelektrode wird dabei oxydirt und giebt Eisen-
sáure.") Eine negative Tellurelektrode giebt eine rosenrothe Flüssigkeit.*)
Kalillósungen mit einer Kupferanode geben Veranlassung zur Bildung von
Kupferoxydkali.?)
Kobalt.
Salpetersaures Kobalt in wässriger Lösung giebt an der Kathode Co,
an der Anode Salpetersäure und Sauerstoff. Bei grösserer Stromdichte bildet der
Sauerstoff durch sekundäre Processe aus dem gelôsten Salz Cobaltsuperoxyd.")
Ebenso Lösungen von andren Kobaltsalzen.
Weinsaures Kobaltoxydul-Kali giebt an der Anode schwarzes Kobalt-
oxydhydrat, CO,O.H,0. !")
Kobaltchlorür in concentrirter Lösung mit sehr dichten Strömen an einer
Quecksilberanode elektrolysirt giebt an diesen teigiges Kobaltamalgam.?)
In alkoholischer Lösung giebt es einen Absatz von Kobalt. !®)
Kupfer.
Kupferchlorür, CuCl, geschmolzen, giebt bei der Elektrolyse 1 Cu und
1 Cl, wie es seiner Formel entspricht. 4)
l ibidem. HITTORF, POGG. Ann. 103, pag. 1. 1858.
?) ibidem.
3) HITTORF, 1. c.
4) Hrrronr, 1. c.
5) HITTORF, ibid.
6) KUsCHEL, WIED. Ann. 13, pag. 301. 1881; BUNGE, Chem. Ber. (3) 3, pag. 911. 1870;
St. EDME, Compt. rend. 59, pag. 291. 1864; BOURGOIN, Ann. chim. phys. (4) 15, pag. 47. 1868.
7) POGGENDORFF, POGG. Ann. 54, pag. 373. 1841.
8) POGGENDORFF, POGG Ann. 75, pag. 349. 1848.
9) BERSON u. DESTREM, Compt. rend. 106, pag. 1794. 1888.
10) FiscHER, KASTNER’s Archiv 16, pag. 219. 1829.
11) WERNICKE, POGG. Ann. 141, pag. 109. 1876.
12) MoissaN, Compt rend. 88, pag. 180. 1879.
18) GORE, Proc. Birmingh. Soc. 5 (2), pag. 371. 1886.
14) Burr, Ann. Chem. und Pharm. 110, pag. 267. 1859, dagegen F. QUINCKE, WIED.
Ann. 36, pag. 270. 1888.