Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

  
  
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Specielle Elektrolyse geschmolzener und gelóster Kórper. 485 
lyse bleibt ein fast schwarzer Rückstand mit glänzenden Krystallen, der beim 
Anlegen der Kathode sich entzündet und blau wird. ^ 
Molybdänsäure in ammoniakalischer Lôsung giebt an der Kathode farb ige 
Molybdàánoxyde. ?) 
Moly bdánsaures Ammonium in neutralen oder schwach sauren Lósungen 
giebt an der Kathode MoO, + 3H,0, nicht Molybdän.5) 
Die Trennung des Hg, Ag, Cd von Molybdän auf elektrolytischem Wege 
ist von FRANKEL untersucht worden.*) 
Natrium. 
Natronhydrat geschmolzen giebt an der negativen Elektrode Natrium, 
welches verbrennt oder sich mit der Elektrode legirt. Eine positive Elektrode 
von Pt oder Ag löst sich dabei auf.) 
Schwefelsa ures Natron geschmolzen giebt an der Kathode Na, welches, 
wenn sie aus Pt besteht, sich mit ihr legirt. 
Chlornatrium  geschmolzen giebt an einer dünnen Kathode aus Eisen oder 
Graphit metallisches Natrium, welches gesammelt werden kann.) 
Chlornatrium, Bromnatrium und Jodnatrium in wässriger Lôsung 
geben an der Kathode in Folge Wasserzersetzung durch das entstehende Natrium 
NaOH und H. 
Ebenso verhalten sich die 
Sauerstoffsalze des Natriums. Man kann bei der Lósung von SO,Na, 
die ausser dem O und H, gebildeten Ionen SO,H, an der Anode und NaOH 
an der Kathode sichtbar machen, wenn man die Lósung mit einem Auszug aus 
rothem Kohl versetzt. Dieser färbt sich an der Anode hellroth, an der Kathode 
grün.") An der Anode bildet sich bei der Elektrolyse von NaCl bis zu 259 
NaClO,.S) 
Wendet man bei der Elektrolyse der Lösungen von Natronsalzen sehr 
dichte Ströme an, so kann man das Natrium selbst erhalten. Dies that 
zuerst DAvv?) mit einer starken Sáule und einem Platindraht als Kathode, dann 
SEEBECK,?) der als Anode Quecksilber in ein Loch in angefeuchtetem Aetznatron 
brachte und so Natriumamalgam erhielt, aus dem er dann durch Destillation 
des Hg freies Natrium erzeugte. 
Salpetersaures Natron in wüssriger Lósung giebt an der Kathode primär 
Natrium, welches aber einerseits auf das Salz wirkt und Untersalpetersáure durch 
Stickstoff erzeugt, andererseits auf das Wasser wirkt und Wasserstoff erzeugt, der 
sich mit dem Stickstoff zu Ammoniak verbindet.!!) 
Saures schwefligsaures Natron, SO,HNa, in Lósung, giebt an der 
1) Burr, Ann. Chem. Pharm. 110, pag. 267. 1859. 
7) ScHUCHT, Chem. News 47, pag. 209. 1883. 
3) SMITH u. HosKIsoN, Ann. Chem. Journ. 7, pag. 9o. 1885, s. dagegen GAHN, GILB. 
Ann. 14, pag. 235. 1803. 
^ FRANKEL, Amer. Journ. 12. 1890. 
9) JANECZEK, Chem. Ber. (2) 8, pag. 1018. 1875. 
$) MATTHIESSEN, Ann. Chem. Pharm. 93, pag. 277. 1855. 
^ GuTHRIE, Chem. News 37, pag. 118. 1879. 
8) Liporr u. TICHOMIROFF, Beibl. 7, pag. 613. 1883. 
9) Davy, Phil. Trans. 1808, pag. 1; 1808, pag. 245. 
10) SEEBECK, GILB. Ann. 28, pag. 367. 1808. 
1) DANIELL, Phil. Trans. 1837, pag. 144. 
 
	        
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