Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

Dielektricitätsconstanten fester Körper. 75 
GoRDON, zum Theil in derselben Weise wie GriBsoN und BaRCLAv an. Nach 
beiden Methoden stimmten seine Resultate überein. Aber sie wichen zum Theil 
sehr ab von denen von GORDON. Er erhielt folgende Zahlen für 2: 
Doppelt extra dichtes Flintglas ... . . ... . 9:096 
Dichtes Flintelas 4,7... San . ide, = 3 1:340 
Leichtes Flintglas. . . . . i... -. - 2670 
Schr leichtes Flintglas , ... . . … …. . P668] 
Haites Crownslas |... 4. 0. . s. . « à 690 
Tafelelas |... do c oom o. s o. nur 0 RD 
Patifüns. 2 operit t nl uoto or 4753 1 9:99 
Steinsalz2D (o neuer aos nos 14. 
ScHILLER?) bestimmte die Dielektricitdtsconstanten bei ausserordentlich kurzen 
Ladungen. Er beobachtete nämlich mittelst einer von HELMHOLTZ angegebenen 
Methode?) die Schwingungsdauer der Oscillationen, welche bei der Entladung 
eines Condensators stattfinden. Da diese Schwingungsdauer vom Selbstpotential 
der Schliessung und der Capacität des Condensators abhängt (s. o. pag. 49), 
so konnte er durch Einschieben von dielektrischen Platten das Verhältniss der 
Capacitäten und danach die Dielektricitätsconstante bestimmen. Dabei war die 
Ladungsdauer des Condensators im Mittel etwa 0:0006 Sekunden. Er bestimmte 
auch noch die Dielektricitätsconstanten derselben Stoffe nach derselben Methode 
von SIEMENS, wobei Ladungsdauern von ungefähr 0:02 Sekunden angewendet 
wurden. Es ergaben sich folgende Resultate (wobei I die Zahlen nach der 
ersten Methode, II die nach der SIEMENs’schen Methode sind): 
D D 
I II 
Harloummi +. + …- + ++ … V3l 2:76 
Reiner Kautschuk (braun) . .» . . . . 239 2:34 
Vulkanisirter Kautschuk (grau) . . . . 2:69 2:94 
Paraffin (durchsichtig): . —. . . . . . 1068 1:92 
Paratün (milchweiss) . : °°. .. . . 185 2:41 
Halbweisses Glas ." 1:931 4:12 
Weisses Spiegelslas . . . . . ... . 583 6°34. 
Man ersieht auch aus diesen Zahlen wieder, dass nie Dielektricititsconstan- 
ten scheinbar grösser werden, wenn die Dauer der Ladung wisst, wegen der 
allmählich fortschreitenden Ladung des Dielektriums, und dass man daher den 
wahren Werthen der Dielektricttätsconstanten um so näher kommen wird, je 
geringer man die Dauer der Ladungen macht. 
WINKELMANN?) wendete einen Doppelcondensator an, bestehend aus drei 
Platten, von denen die mittelste mit dem einen Pol eines Inductionsapparates 
verbunden war, dessen anderer Pol zur Erde abgeleitet, wáhrend die beiden 
andern Platten, die von der mittleren Platte influenzirt waren, je mit einem Ende 
eines Telephons verbunden waren. JUebte die mittlere Platte gleiche Induction 
auf beide áussern Platten, so war der Ton im Telephon ein Minimum. Wurde 
nun zwischen die mittlere und eine der áusseren Platten ein Dielektrikum einge- 
schoben, so wurde der Ton wieder laut und man musste eine von den beiden 
  
I) HoPKINsON, Proc. Roy. Soc. Lond. 43, pag. 156, 1887. 
2) SCHILLER, PoGG. Ann. 152, pag. 555. 1874. 
3) v. HELMHOLTZ, Monatsber. d. Berl. Ak. 1871. 
4) WINKELMANN, WIED. Ann. Bd. 38, pag. 161. 1889; Bd. 40, pag. 732. 1890. 
 
	        
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