Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

   
  
  
Isogonen. 109 
genannt werden darf. Dass in diesen 4 Punkten alle Isogonen zusammentreffen 
müssen, ist nach der Definition der letzteren leicht einzusehen. Es werden das 
nümlich diejenigen Punkte sein, in welchen der Werth der Deklination ein un- 
bestimmter wird; nun ist die Deklination der Winkel zwischen zwei Richtungen, 
sie wird also unbestimmt, wenn irgend eine dieser beiden Richtungen unbestimmt 
wird; der geographische Meridian wird in den beiden Erdpolen unbestimmt, 
der magnetische da, wo die Horizontalcomponente 77 des Erdmagnetismus Null 
wird. Es folgt hieraus zugleich, dass die beiden nicht in die Erdpole fallenden 
Schnittpunkte der Isogonen Punkte sind, in denen /7— 0 ist. Ihre Lage ist 
nach den genauesten Bestimmungen die folgende: 
Magnetischer Nordpol: 70° 30" nôrdl. Br, 97° 40" westl. L. 
Stidpol: 73° 39' südl. Br, 146° 15° ôstl. L. 
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(P. 146.) 
Wie man sieht, sind diese Pole durchaus nicht die Enden eines Erd- 
durchmessers. Der Nordpol liegt westlich von der Halbinsel Boothia, der Süd- 
pol zwischen Victoria und Wilkesland. 
Zwischen den Erdpolen und den ihnen benachbarten magnetischen Polen 
ändert sich à ausserordentlich rasch, hier liegen die Isogonen sehr dicht bei 
einander, in der Nähe des Aequators hingegen und nórdlich davon liegen sie 
sehr weit auseinander. Von den einzelnen Isogonen lenken zunáchst die beiden 
stark gezeichneten schrügen Linien die Aufmerksamseit auf sich, die, vermóge 
ihrer Fortsetzung auf Fig. 146 auch als eine einzige um die Erde herumgehende 
Linie aufgefasst werden können. Es ist das die Linie, auf welcher 0 — O ist 
und welche agonische Linie heisst. Streng genommen ist aber die Zusammen- 
fassung der beiden agonischen Linien in eine einzige unerlaubt, weil auf zwei 
Strecken derselben, nüámlich zwischen den beiden Nordpolen und zwischen den 
beiden Südpolen 8 nicht Null, sondern == 180° ist, die Nadel also zwar in den 
geographischen Meridian fällt, aber nicht mit ihrem Nordpol, sondern mit ihrem 
Südpol nach dem geographischen Nordpol hinweist. Die agonischen Linien 
grenzen das Gebiet westlicher, positiver Deklination (fast ganz Europa, Afrika, 
Vorder-Asien, die östlichen Drittel von Nord- und Süd-Amerika, die Westspitze 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
   
   
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
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