Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
   
Magnetische Induction. 145 
in Worten: die Susceptibilität ist das Verhältniss der Intensität der Magneti- 
sirung zu der Gesammtkraft, welche sie hervorgerufen hat. Man kann, der 
Gleichung (20) entsprechend, x auch den Coéfficienten des inducirten Magnetis- 
mus nennen. 
Eine ähnliche Gleichung kann man nun auch für p aufstellen und zwar 
vermóge einer Operation, deren Sinn man begreift, wenn man erwägt, dass in 
der Kraft X zwar sowohl die äussere Kraft, als auch die von dem inducirten 
Körper selbst ausgehende Kraft enthalten ist, letztere aber mit Ausschluss eines 
kleinen Raumes an derjenigen Stelle des Körpers, auf den sich / bezieht. Es 
wird also noch ein Glied hinzukommen, welches mit / selbst proportional, 
ausserdem aber von der Gestalt jenes kleinen Raumes abhüngen wird. Am 
gróssten (s. w. u.) ist der Faktor für eine selbst gegen ihre Flüche dünne, auf 
der Magnetisirungsrichtung senkrechte Scheibe, nümlich gleich 4x. Bildet man 
demgemäss 
U — A -r 4x, (21) 
so wird nach Gleichung (19) und (20) 
U=yR, alo p= v (22) 
und ferner 
guy (922) 
Nach dem Vorgange englischer Physiker nennt man U die »magnetische 
Induction«, entsprechend alsdann p. den Coéfficienten der magnetischen In- 
duction (nicht zu verwechseln mit dem Coéfficienten des inducirten Magnetismus 
%, 8. 0.). Diese ganze Ableitung und Nomenclatur ist, wie man sieht und wie 
auch ihre Urheber zugeben, sehr gekünstelt und ziemlich unpassend, ihre ein- 
zige Rechtfertigung liegt eben darin, dass U und A durch die Zahl der Kraft- 
linien innerhalb und ausserhalb des inducirten Kórpers, und y durch deren Ver- 
háltniss anschaulich dargestellt wird, sowie in der Analogie mit den Verhält- 
nissen bei der Wärmeleitung, der elektrischen Stromleitung und der dielektri- 
schen Erregung, in welch letzterem Falle die »dielektrische Capacität« oder 
»Dielektricititsconstante«, die unserem p analoge Grósse ist (vergl. Bd. III, 1, 
pag. 72). Uebrigens ist zu bemerken, dass die Gróssen A, /, U Richtungsgréssen 
sind und die Gleichung (21) somit im Princip nur im Vectorsinne richtig ist; in 
allen praktisch wichtigen, isotrope Körper betreffenden Fällen haben jene Grössen 
aber die gleiche oder entgegengesetzte Richtung, sodass die Gleichung (21) als- 
dann auch im gemein algebraischen Sinne richtig ist. 
Unter Umständen kann man die charakteristischen Gleichungen für x und 
p, Statt mittelst. der Kráfte, auch mit Hilfe der Potentiale 7, Q, e bilden und 
findet dann in der schon Bd. III, 1, pag. 71 und 72 entwickelten Weise 
Q V 
3. TF 
Gleichungen, welche insofern lehrreich sind, als sie über die Vorzeichen und 
Gróssenverhültnisse der drei Gróssen V, Q, e Aufschluss geben. Da nämlich bei 
den eigentlich magnetischen Stoffen, wie dem Eisen, x eine positive Grösse ist, 
so folgt, dass Q das entgegengesetzte Zeichen wie o, also, da nach der zweiten 
Gleichung e und // dasselbe Vorzeichen haben, Q auch das entgegengesetzte 
Zeichen wie V hat, d. h. das inducirte Potential ist dem gegebenen äusseren 
Potential dem Vorzeichen nach entgegengesetzt; und ferner, was hieraus, aber 
mit Rücksicht auf p > 1 auch aus der zweiten Gleichung direkt tolgt: ist 
|- 
4 = — — (23) 
i 
WINKELMANN, Physik, III, 2. IO 
      
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
    
  
   
    
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
       
	        
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