Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
Wirkung zwischen Polpaaren. 9 
auch die Wirkung eines solchen festen Polpaares auf ein beliebiges, im Raume 
bewegliches ist viel zu verwickelt, um zu greifbaren und nützlichen Formeln zu 
führen. Man wird also gut thun, eine weitere Vereinfachung dadurch herbei- 
zuführen, dass man sich die Nadel zs nur in der Ebene beweglich denkt und 
zwar in der Ebene, welche den Magneten VS enthält; diese Ebene wird sehr 
häufig die horizontale, in anderen Fällen die vertikale sein. Die Wirkung des 
festen auf das freie Polpaar wird aber auch unter diesen vereinfachten An- 
nahmen noch eine doppelte sein, nämlich eine Kraft und ein Kräftepaar oder 
Drehungsmoment; jene wird die Nadel zu verschieben, diese sie um ihren 
Mittelpunkt zu drehen suchen. Beide Wirkungen sind möglich, wenn die Nadel 
schwimmend oder an einem Faden hängend angebracht ist. Die Untersuchung 
zeigt jedoch, dass die verschiebende Kraft mit zunehmender Entfernung zwischen 
festem und freiem Polpaar rascher abnimmt als das Drehungsmoment, und in 
dem zu zweit gedachten Falle ist überdies zu bedenken, dass die Nadel nur ver- 
schoben werden kann, indem der Aufhängefaden schief gestellt und damit sie 
selbst, der Schwerkraft entgegen, gehoben wird, ein Umstand, der insofern sehr 
wesentlich ist, als die Schwerkraft unter den meisten Umständen gross ist gegen 
die magnetische — ganz abgesehen davon, dass in.Folge der gedachten Hebung 
die Erscheinung aufhört, sich in der Ebene abzuspielen. Aus alledem folgt, 
dass die wichtigste zu untersuchende Grösse das Drehungsmoment sein wird. 
Drehungsmoment. Die Aufgabe ist natürlich eine rein analytische, und 
die Rechnung kann hier übergangen werden; sie hat im Wesentlichen den 
Zweck, die vier Entfernungen 2 
zwischen den Polen zurückzu- DA 
führen auf diejenigen Grössen, 
welche die Lage der Polpaare 
in einfacherer Weise definiren, 
nämlich die Entfernung zwischen 
ihren Mittelpunkten, die Ab- 
stände der beiden Pole inner- 
  
  
  
halb eines jeden und die Rich- La 
tungswinkel der beiden Polpaare. z 
7 (Fig. 109) sei die Entfernung 7 y 
zwischen den Mittelpunkten der =~" / 
beiden Polpaare vom festen VS SE AL és 
nach dem drehbaren %s hin ge- ren AX 
rechnet (Vz), (Ns), (Sn), (Ss) f 
die Entfernungen zwischen den Ys 
einzelnen Polen selbst, Z und / / 
die Entfernungen der Pole von / 
(P. 109.) 
den Mittelpunkten, also mit 
anderen Worten 2, 2/, die Polabstinde in den beiden Polpaaren, d. h. die 
Längen der Magnete, ® und ¢ die beiden Winkel, welche die Pollinien SV 
und s% mit der Linie 7 einschliessen (wie man sieht, ist dann ¢ + ® = à der 
Winkel zwischen den beiden Polpaaren), endlich Np und Sg die von N und S 
auf die Verlángerungen des freien Polpaares gefällten Senkrechten. Es setzt sich 
dann nach Gleichung (2) das Drehungsmoment des festen auf das freie Polpaar 
Z / 
In der Fig. 109 ist Z statt 5 und / statt gw lesen. 
 
	        
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