Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
   
  
    
Magnetische Induction. 
Sehr langer dünner Draht: p / 
Langer diinner Stab: p=09 4 
Gewóhnlicher Stab: p=083/ 
Ellipsoid, Kugel, Scheibe (Magnetspiegel): # = 0:67 7. 
Dies die Pole für Fernwirkung; die Abstünde der »áquivalenten Pole« für 
Nahwirkung (pag. 48) sind: 
Dünner Stab: 2.0792 7 
Sehr gestrecktes Ellipsoid: » — 0777 
Kugel: P0. 
Diese Zahlen haben aber nur beschrünkte Giltigkeit (vergl. a. a. O.). 
3) Von dem Einflusse des Materials, seiner Qualität und seiner Vertheilung 
(Stahl, Eisen, Guss-, Schmiedeeisen, Pulver u. s. w.) wird im nächsten Artikel die 
Rede sein. 
4) Tragkraft und Anziehung der Magnete. — Die oben gemachte 
Bemerkung von der beschränkten Gültigkeit der Resultate gilt in ganz besonderem 
Maasse von den überaus zahlreichen Untersuchungen über die Tragkraft und die 
Anziehungskraft der Magnete. Die Form der Magnete, die Art der Berührung 
mit dem getragenen Anker, die magnetische Vertheilung in beiden Kórpern u. s. w. 
kann eine so verschiedenartige sein, und die Zusammenwirkung dieser Faktoren 
ist fast stets eine so verwickelte, dass jenes Urtheil auch durchaus erklärlich er- 
scheint. Dass man trotzdem in einfachen Fällen zuverlässige Schlüsse ziehen 
kann, ist oben bei der Zugkraftmethode und der DU Bors’schen Waage gezeigt 
worden (pag. 165). Aus der übrigen Literatur sei folgendes Wenige herausgehoben. 
Theoretisch hat STEFAN!) einige Fälle behandelt. Für den Fall, dass Magnet 
und Anker zusammen eine Kugel vom Radius 7 bilden, die ebene Trennungs- 
fläche auf der Axe der Magnetisirungsrichtung senkrecht steht, und die vom 
Kugelcentrum nach Mittelpunkt und Rand der Trennungsebene gezogenen Linien 
den Winkel « bilden, fand er, indem er die Wirkung der Grenzschichten mit der 
Fernwirkung der übrigen magnetischen Massen combinirte: 
ZT =m2risinta- J? 
und wenn beide Kórper Halbkugeln sind, Z'— =2#2_/2; hieraus kann man dann die 
Tragkraft für die Einheit der Grenzfláche und für die Volumen- (Gewichts-) Einheit 
ableiten. Die Tragkraft ist also mit dem Quadrat der Intensitüt der Magnetisirung 
proportional. Ein zweiter Fall ist der zweier Kugeln, den man mit dem vorigen 
vergleichen kann; für zwei gleich grosse Kugeln mit punktfórmiger Berührung 
wird Z' das 2fache des Werthes für die Halbkugeln, für eine grosse und eine 
kleine Kugel sogar doppelt so gross wie für ein grosses und ein kleines Kugel- 
segment. Man ersieht daraus, dass die Fernwirkung ebenso wichtig wie die Grenz- 
wirkung ist und sie sogar zuweilen übertriftt. Drittens sollen Magnet und Anker 
die beiden Theile eines Ringes bilden, und zwar so, dass der Mittelfaden die 
Trennungsflüchen 4 unter dem Winkel e triff; dann ist bei gewissen Voraus- 
setzungen 
S JTsOomgsins- 2, 
für zwei Halbkreise wird also 
T-JQ$.47/?, T 97/7, 
letzteres fiir die Flicheneinheit. Maassgebend ist also wieder das Quadrat der 
magnetischen Intensität. Da ferner (pag. 172) / hóchstens den Werth 1700 nat, 
ergiebt sich das Maximum der Tragkraft zu rund 124 XA pro gem. Hiermit 
!) Sr&F AN, Wien. Ber. 81 (2), pag. 89.. 1880. 
      
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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