Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

Ferromagnetismus. 
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verschiedene Lage des Inflexionspunkts der Magnetisirungscurve u. s. w. Trotz- 
dem muss diese ganze Vorstellung in ihrer einfachen Form als veraltet bezeichnet 
werden; sie behält zwar ihren Werth für viele Fälle der Praxis, z. B. für die 
Herstellung von Dauermagneten aus hartem Stahl und von vorübergehenden 
Magneten aus weichem Schmiedeeisen bei, den principiellen Verhältnissen wird 
sie aber in keiner Weise gerecht, und es kann daher unterbleiben, die zahlreichen 
Ergebnisse mitzutheilen, zu denen selbst die hervorragendsten Forscher auf 
diesem Gebiete, wie BARLOW, MULLER, DuB, WIEDEMANN, V. WALTENHOFEN, JAMIN, 
FRoMME, RuTHS u. s. w. in älterer Zeit und noch bis vor kurzem gelangt sind; 
nur als Beispiele und für den ungefähren Anhalt mögen folgende Zahlen dienen: 
1) nach J. MÜLLER!): 
  
  
  
M Sorte temp. Magn. | reman. Magn. 
Schmiedeeisen —..., … 0:490 | 0 
Be. Gewalztes Eisen . . 0474 | 0 
Gegliihter Stahl . . 0-404 8:5? 
Angelassener Stabl. . 0:393 79 
Harter Stahl. 0:259 go 
Cugselgen =... . . | 0:220 1° 
Die temporären Zahlen sind relative, die remanenten Grade, zur Umrechnung 
diene, dass die Remanenz bei hartem Stahl 552 betrug. Je kleiner der temporäre, 
desto grôsser ist, wie man sieht, der remanente Magnetismus, nur bei Gusseisen 
sind beide sehr klein. 
2) Nach CouLomB?), Verhältnisszahlen des maximalen remanenten Magnetis- 
mus für bei verschiedenen Temperaturen abgelöschten Stahl, der dann wieder 
ame IM angelassen, also erst immer härter, dann wieder immer weicher gemacht wurde: 
  
  
Temperatur des Ablöschens Anlassens 
bis 8752. 975° 107539 .11879.| 2019. 5129. 1250? 
Ï 
Rent: Magn: 1 142 211 218 | 207 177 100 
Die Wirkung des Ablöschens fängt also erst bei 875° an, durch Anlassen 
| wird sie wieder aufgehoben. 
3) nach G. WiEDEMANN?) für verschiedene Kráfte, alles Relativzahlen (z. Thl. 
  
  
  
  
  
  
  
interpolirt): 
| Kraft | 140 | 282 | 456 | 915 
| Temp, Maca, | Weiches Eisen . . | 415 | 860 1420 |269:5 
| P. 728% | Harter Stahl. . . | 285 | 556 | 87-0 |1848 
Stahl: Eisen da a | 059-|.0°69 0:61; 0-68 
Kraft | T4 | 208 | 523 | 991 | 1300 
Rem. Magn. Weiches Eisen . . 4-1 T4 94 9:6 9:7 
(Nach mehrfacher 7 Weicher Stahl . . 6:6 16:3: |: 312 |: 407 | 43:9 
Wiederholuug) | Harter Stahl . . . | T5 150 | 355 | 693 | 82:6 
  
Beim Stahl ist also der temporäre Magnetismus kleiner und wächst auch 
relativ langsamer als beim Eisen, der remanente dagegen ist grösser und wächst 
auch viel stärker. 
1) J. MÜLLER, PoGG. Ann. 85, pag. 157. 1852. 
?) CouLoMs, s. WiED. Galv. (3) 3, pag. 557. 
3) G. WIEDEMANN, PoGG. Ann. 100, pag. 235. 1857, und 106, pag. 169. 
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
    
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
    
   
  
   
  
      
  
  
  
  
  
   
   
   
	        
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