Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

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Magnetismus der verschiedenen Körper. 
Von den von HENRICHSEN!) aus seinen Messungen abgeleiteten und zunächst 
wohl nur für die, allerdings sehr zahlreichen von ihm untersuchten Körper gültigen 
Sätzen seien folgende angeführt: 1) Der Molekularmagnetismus des normalen 
primären, secundären und der Isoalkohole ist derselbe, und das Analoge gilt für die 
Aldehyde, Säuren und Ester. 2) Ganz allgemein ist innerhalb der bisher beobachteten 
Reihen von Körpern der Molekularmagnetismus derselbe für alle isomeren und 
metameren Körper. Die empirische Formel ist also für den Molekularmagnetis- 
mus bestimmend, die Constitution gleichgültig (vergl. hierzu w. u.). 3) Der 
Molekularmagnetismus hängt von der Bindungsweise der Atome ab; eine doppelte 
Bindung scheint ihn zu vermindern. 
Atommagnetismus. Man kann noch einen Schritt weiter gehen und aus 
dem Molekularmagnetismus den Atommagnetismus ableiten; dies haben ins- 
besondere G. WIEDEMANN, QUINCKE und HENRICHSEN gethan. WIEDEMANN?) (und 
im Anschlusse an ihn auch QUINCKE) macht dabei die vereinfachende Annahme, 
dass der Magnetismus eines Salzes ausschliesslich dem Metalle in ihm zuzu- 
schreiben sei, und bezeichnet demgemäss den Magnetismus der ein Atom Metall 
enthaltenden Salzmenge als Atommagnetismus des betreffenden Metalls in dem 
Salze. Es ergeben sich dann z. B. folgende Zahlen, deren zweite die Ver- 
gleichungseinheit ist. 
Salze des Manganoxyduls . 1004 | Salze des Nickeloxyduls . . 305 
p .».Hisenoxyds . . 1000 3 » Didymoxyds . .. 276 
u a Bisenoxyduls . ; 83:1 5» "» Rupferoxyds .. .- 10:8 
» 5 Kobaltoxyduis . 67-2 » 5 Ceroxyds  . . ., 1048 
2) p Chromoxyds . . 419 | 
Der Atommagnetismus des Eisens ist also in den Oxydsalzen und in den 
Oxydulsalzen nicht unwesentlich verschieden. Dagegen hat er im Allgemeinen 
bei gleichen chemischen Eigenschaften des Metallatoms in der Molekel ver- 
schiedener Verbindungen denselben Werth. Auch QuiNCKE?) hat aus seinen 
manometrischen Messungen für zahlreiche Stoffe den Atommagnetismus des in 
ihnen enthaltenen Metalls nach einer einfachen Formel berechnet. Er beträgt 
z. B. in hier nicht näher zu erörternder Einheit bei: 
Mangan . . 78 bis 91 (im Sulfat und Chlorür), 
Eisen... ... 61 , $2. (im Sulfat, Chlorid und Chlorür), 
Kobalt‘ . 4 57, 4, O1. (m Sulfat-und Chlorär), 
Nickel. 9.5 9 X29. (npn » ny 
Chrom ... 27 „ 41 (im Alaun, Chlorid und. Chlorär), 
Cero i iin 2:8 (im Sulfat), 
Kupfer; .. O3 bis 09 (, » 5 
Zinn . . .—004, —0:07 (im Chlorür und Chlorid), 
Quecksilber . — 0:02 
Magnesium . — 0:05 (im Sulfat), 
Wismuth . . — 0:19 (im Nitrat). 
Wie man sieht, varlirt der Atommagnetismus eines Metalles in verschiedenen 
Verbindungen zwischen nicht unerheblich von einander abweichenden Grenzen; 
es lassen sich aber hieran keine weiteren Betrachtungen knüpfen, weil man nicht 
7) HENRICHSEN, WIED. Ann. 34, pag. 207. 1888. 
?) WIEDEMANN, a. a. O. Vergl. Elektricität 3, pag. 852. 
?) QUINCKE, WIED. Ann. 24, pag. 392. 1885.* 
  
  
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