Beziehung zu Zug und Druck. 235
Magnetismus durch den Längsdruck überhaupt nicht mehr gesteigert werden
kann. Die Curven für hohe Belastungen steigen steil an und biegen dann fast
scharf in die horizontale Richtung um, der Sättigungszustand tritt also sehr plötz-
lich ein. Statt der bisher betrachteten Magnetisirungscurven für verschiedene Be-
lastungen kann man sich durch eine kleine Aenderung des Beobachtungsver-
fahrens auch Curven verschaffen, welche den Magnetismus (Ordinate) als Function
der Belastung (Abscisse) darstellen, und zwar für verschiedene Feldstärken; bei
Zugbelastung fallen sie von links oben nach rechts unten, bei Druckbelastung
steigen sie von links unten nach rechts oben.
Beim Eisen ist die Erscheinung verwickelter. Ob Längsdruck hier den
Magnetismus steigert oder schwächt, hängt von der Stärke der ursprünglich vor-
handenen Magnetisirung ab: schwache Magnetisirung wird gesteigert, starke ver-
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(P. 174.)
rngert. Jedoch gilt dies nur für Zugbelastung bis zu einer gewissen Grenze; bei
weitergetriebener Belastung wird auch schon schwacher Magnetismus geschwächt.
Die obige Umkehrung der Erscheinung beim Uebergang von schwachen zu
starken Magnetisirungen nennt man nach ihrem Entdecker: »VILLARI'sche
Wirkung«, den Punkt, wo sie eintritt, ViLLARI'schen kritischen Punkt.
Die ViLLARTsche Wirkung hat zur Folge, dass die Magnetisirungscurven für ver-
schiedene Zugbelastungen beim Eisen sich schneiden, wie die Fig. 174 zeigt;
im untersten Theile liegt die Curve für die stärkste Belastung, weiterhin die für
die mittlere, zuletzt die für den unbelasteten Draht zu oberst. In der rechten Hälfte
der Figur ist das merkwürdige Verhalten noch anders veranschaulicht, nämlich
durch die schon oben erwähnten Curven, welche, für verschiedene Feldstärken,
die Magnetisirung als Function der Belastung darstellen; die unterste dieser