Magnetisches Moment. 19
stimmung ist aber nicht zu erwarten, da die Formel (18) nur eine erste An-
näherung an die wahre Formel (17) ist.
Abstand beob | Diff, zw. | beob. | Diff. zw.
: |Beob. u. Rechn. | |Beob. u. Rechn.
13% 9939 51:9" + 0-8" 19 10/ 19:3" + 6:0"
14 , 1° 47' 98:6" + 45 55! 58:9" 4 0-24
1b, 19.97, 19:1" — 9:6" 45^ 14:5^ — 6:6"
1:65, 1° 19%<.7:6Y — $3" 377^ 19:9!! — 9:2"
I7, 19 9' 9-9" — 50" 30’ 57:9” — 1:94
LS, 50^ 52:5" + 42" 25/59:5/! — 84"
1:9 , 43! 21-8! + TS" 99! 9-21 + 26"
20, 37^ 16:2" -F 10:6" 19 1:6/ -r 5:9"
al, 32' 4:6" -- 0:9" 16^ 947^ -- 4:9"
25 ;, 18 519" — 10:2" 9 36:1 — 2:5"
3:0 11^ 07^ — 11” 5 38 — 0:2"
55 6° 56:9" — Q9" 3! 98-9" — 1-0"
40 ,, 4^ 35:9 — 3:7" 9799-94 + 1:77
Die zweite Annäherung würde noch ein Glied mit 1/7? enthalten, Gauss hat
demgemäss versucht, die Beobachtungszahlen durch zwei entsprechende Aus-
drücke darzustellen, auf diese Weise .
gay = 0086870 »—3 — 0002185 »—5
fay = 0043435 »—3 + 0:002449 »—5
erhalten, und die in der Tabelle aufgefiihrten Differenzen zeigen, dass die Fehler
den Betrag von 10", also von 1 Proc. des Werthes nicht übersteigen, meist aber
unter $ Proc. des Werthes bleiben.
Magnetisches Moment. In den Formeln für die Kráfte (11—14) kommen
die Längen der beiden Polpaare in zwei verschiedenen Weisen vor, nümlich ein-
mal multiplicirt mit der Polstirke des betreffenden Paares und dann in der
Klammer ohne diesen Faktor. Im Falle erster Annäherung, d. h. für Entfer-
nungen, welche im Vergleich zur Länge beider Polpaare sehr gross sind, fallen
aber die Klammern überhaupt fort, und demgemäss enthalten die Formeln (4, 6)
und (7), sowie (15, 16, 18, 19) die Grössen Z und / ausschliesslich in den Ver-
bindungen 247Z und 2747. Dieses Produkt aus Polstärke und Abstand der beiden
Pole bezeichnet man als das magnetische Moment y des Polpaares resp. des
Magneten
p= 2ml.
Man erhält daher den Satz: Die Wirkung eines Magneten in grosse
Entfernung und ebenso die Wirkung, welche ein Magnet aus
grosser Entfernung erfährt, hängt ausschliesslich von seinem
magnetischen Moment ab; sie bleibt ungeändert, wenn seine Länge im
umgekehrten Verhältniss seiner Polstärke verändert wird. Dieser Satz ist offen-
bar nichts anderes, als das Analogon zum Hebelsatz in der Mechanik, der
Körper, welcher dort aus unendlicher Ferne einwirkt, ist die Erde. Hier kann
es irgend ein Magnet sein, wenn er nur entfernt genug ist, und die Erfahrung
hat gezeigt, dass diese Bedingung für den Magneten, den die Erde darstellt, er-
füllt ist. Uebrigens ist es einleuchtend, dass das magnetische Moment sich zur
Polstärke in begrifflicher Hinsicht ebenso verhilt wie das Drehungsmoment zur
einfachen Kraft. Jedoch ist dabei noch auf einen Umstand hinzuweisen. Wenn
nämlich die Entfernung so gross wird, dass das magnetische Moment die aus-
schliesslich maassgebende Grösse ist, so ist damit noch nicht gesagt, dass dann
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