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Wärmeleitung. Specifische Wärme. 273
Stahls; die Stahlcurve würde überall über der Eisencurve liegen, wenn als
Abcissen statt der Æ die / gewählt worden wären.
c) Einfluss des Magnetismus auf das thermische und chemische
Verhalten.
Wärmeleitung. Zahlreiche Physiker haben experimentell festzustellen ver-
sucht, ob die Wärmeleitungsfähigkeit des Eisens durch die Magnetisirung
geündert wird, insbesondere sind Maccr?), NACCAR( und BELLATI?), TOMLINSONS),
TROWBRIDGE*), BATTELLI®) und FossaTi®) zu nennen. Macci fand nach der be-
kannten Abschmelzungsmethode von SÉNARMONT, dass sich die Wärmeleitungs-
fáhigkeiten in äquatorialer und axialer Richtung wie 6:5 verhalten, also ent-
weder letztere abgenommen oder erstere zugenommen hatte. Die übrigen Beob-
achter bestimmten den Wáürmefluss in Stáben nach verschiedenen Methoden.
ToMLINsON benutzte verschiedene Versuchsanordnungen und fand bei longi
tudinaler Magnetisirung Abnahme, bei transversaler Zunahme des Leitungs-
vermógens um einige Procent. 'TROwBRIDGE fand in einem Falle Zunahme, in
einem anderen keine Aenderung. BATTELLI nahm die Frage unter Vermeidung
der möglichen Fehlerquellen wieder auf und fand wenigstens bei einer seiner
verschiedenen Versuchsreihen eine Abnahme, jedoch von nur 0:002 des Werthes.
Zu rein negativen Ergebnissen gelangten Naccamnr und BELLATEL sowie FOSSATI.
Man kann also die Abnahme der Wármeleitungsfáhigkeit des Eisens durch die
Magnetisirung als wahrscheinlich, aber bis auf weiteres noch nicht als sicher hin-
stellen.
Zweifellos ist dagegen bei einem anderen Material, dem Wismuth, fast
gleichzeitig durch Rieu?) und LEpucS) die Abnahme der Wärmeleitungsfähigkeit
festgestellt worden, die eintritt, wenn es transversal in ein Feld gebracht wird.
In einem Felde von 2338 Einheiten beträgt die Abnahme nach RiGur 2:22, und
es findet gleichzeitig eine Verschiebung der Isothermen statt. Diese Erscheinung
steht jedenfalls in engem Zusammenhange mit den anderen Besonderheiten,
welche das Wismuth darbietet, und von welchen im Art. »Elektromagnetismus«
die Rede sein wird.
Specifische Wárme. STEFAN?) hat aus dem Princip von der Erhaltung
der Arbeit in Verbindung mit den obigen Thatsachen den Schluss gezogen,
dass die specifische Wárme des magnetisirten Eisens grosser sein muss, als die
des unmagnetischen, oder correcter gesagt: dass die specifische Wirme des
Eisens im magnetischen Felde grösser ist als ausserhalb desselben. Die be-
treftende Formel lässt sich nach WAssMmuTH') in der Form
1
C=c+ 5 [Ra
1) MacGGI, Arch. de Genéve 14, pag. 132. 1850.
?) NACCARI u. BELLATI, N. Cim. (3) 1, pag. 72 u. 107. 1877.
3) TOMLINSON, Pr. R. Soc. 27, pag. 109. 1878.
*) TROWBRIDGE u. PENROSE, Proc. Am. Ac. 1883, pag. 210.
3) BATTELLI, Atti Ac. Tor. 21, pag. 559. 1886.
8) FossaTi, Beibl. z. WIED. Ann. 1891, pag. 55.
7) RicHr, Rend. Acc. Linc. 1887 (12. Juli); Compt. rend. 105, pag. 168. 1887; Atti Ac.
Linc. (4) 4, pag. 433. 1888.
8) Lepuc, Compt. rend. 104, pag. 1783. 1887.
9) STEFAN, Wien. Ber. 64 (2), pag. 219. 1871.
10) WassmutH, Wien. Ber. 85 (2), pag. 997. 1882; vergl. auch Wien. Ber. 86 (2)
pag. 539. 1882; 87 (2), pag. 82. 1883.
WiNKELMANN, Physik, III. 2. 18