Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

Do 
  
  
   
Magnetisirung durch Stróme. 321 
Für die gedachten Fülle mógen hier die Hauptformeln zusammengestellt 
werden, die oft Anwendung finden kónnen; z, bedeutet die Zahl der Windungen, 
welche auf die Einheit der Länge entfallen, 7 die Intensitát des Stromes. Für 
eine mit Stromwindungen bedeckte Kugel ist die durch die Stróme erzeugte 
Feldintensität !) 
  
ST ; 
Ay 3^ 
die Intensität der Magnetisirung 
% gmx , uri ;.; 
= ——— Rem 5,49 —zH,4 
7 14 47 Fo gp das "1 2 +5 + 
% 
3 
und die magnetische Induction 
3 8n ; 
UM pn TM ni 
+270" n+ 2 
fiir ferromagnetische Stoffe wird also nahezu 
J =2n,7 U=8=nn,i 
Fiir eine lange cylindrische Spule ist das erzeugte Feld 
A7 4X7, 
und für einen in ihr steckenden langen Stab wird 
Jm*xRy-—ÀAnXH, U — Any, i£ 
Aehnlich verhält es sich bei ringfórmigen Elektromagneten, nur muss man 
hier unter z, die Zahl der Windungen verstehen, welche aut die Streckeneinheit 
in Bogenmaass entfallen, und beachten, dass diese Strecke in Lángenmaass nicht 
für alle Ringfáden die gleiche ist, sondern von innen nach aussen abnimmt, wie 
der Radiusvector p zunimmt; die Feldintensitit in Folge der Stromwirkung ist 
also in einem bestimmten Faden 4z7,7/o, die Intensität der Magnetisirung in 
diesem Faden also 4xx7,7/p, und endlich die Induction über den ganzen Quer- 
schnitt des Eisens c integrirt: 
d 
Us = Anyn i = 
wobei angenommen ist, dass das Eisen den ganzen Spulenquerschnitt ausfüllt; 
ist das nicht der Fall, sondern ist der Eisenquerschnitt s, der Spulenquerschnitt c', 
so hat man allgemeiner: 
ds! da 
Us = Arni f cae [ 2). 
p P. 
I 
Je nach der Querschnittsform und dem Verháltniss c: c' nimmt diese Formei 
bei der Ausrechnung verschiedene Gestalt an. 
Ein Theil dieser Ergebnisse lässt sich leicht auch experimentell bestätigen, 
insbesondere der Satz, dass die Intensität der Magnetisirung in dem in Rede 
stehenden Falle mit der auf die Längeneinheit entfallenden Zahl der Windungen 
proportional ist und bei cylindrischen, genügend langen Spulen von der Weite 
der Windungen nicht abhängt; bei Spulen, die im Verhältniss zur Weite einiger- 
maassen kurz sind, gilt der Satz nicht mehr streng, vielmehr zeigt hier die 
Messung eine Difterenz zu Gunsten der engeren Windungen gegenüber den 
weiteren. Dass die Feldstärke proportional der Stromstärke ist, ist so ein- 
leuchtend, dass es wohl kaum des Beweises bedarf, Dagegen ist die Intensität 
  
1) Für das Ellipsoid resp. die Wirkung ellipsoidischer Spiralen sei hier an Literatur noch 
nachgetragen: RIECKE, Gótt. Nachr. 1872. — STEFAN, Wien. Ber. 69 (2), pag. 168. 1874. — 
GREENHILL, J. de Phys. 10, pag. 294. 188r. 
WINKELMANN, Physik, IIL 2. 21 
    
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
     
	        
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