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334 Elektromagnetismus.
Die Integration ergiebt, wenn die Eintritts- und Austrittspotentiale des
primären Stromes gy und ¢, sind und A die Linge der Platte ist:
Qi 7 92 ta Pi 7 T0
pedem ert en
91
ta — 0
En TI, on
31 /
Das erste Glied stellt den Hauptstrom, das zweite den Harr’schen Strom
dar, das dritte Glied würde eine elektromotorische Kraft in der z-Richtung
angeben, wenn es nicht aus anderen Gründen verschwinden müsste. Liegt die
Platte den Kraftlinien parallel, und fliesst der Strom senkrecht zu ihnen, so
erhält man einen ganz analogen Ausdruck. Einen longitudinalen Harr-Effekt
enthält diese Gleichung nicht, weil dieser als Widerstandsánderung aufgefasst
wird. Auch müsste die Gleichung nun noch mit Rücksicht auf die übrigen oben
behandelten Effekte vollständig werden.
Zum Schlusse sei noch auf einige Betrachtungen von LOMmMEL!) über das
Harr'sche Phánomen, sowie auf eine zwischen BOLTZMANN, HALL und v. ETTINGS-
HAUSEN?) geführte Diskussion über die Frage hingewiesen, ob und wie man aus
diesem Phänomen auf die Geschwindigkeit einen Schluss ziehen könnte, mit
welcher die Elektricität in Leitern strömt. Da die hierbei gemachten Annahmen
immerhin einigermaassen hypothetisch sind, mag es genügen, das Ergebniss der
Messungen von ETTINGSHAUSEN anzuführen: hiernach würde sich die Elektricität
mit der sehr geringen Geschwindigkeit von wenigen zzz in der Secunde fort-
bewegen, eine Zahl, die natürlich mit der ungeheuern Geschwindigkeit, mit der
sich der elektrische Impuls fortpflanzt, nichts zu thun hat, aber immerhin auf-
fallend klein erscheint.
Einfluss des Magnetismus auf elektrische Entladungen und auf
das elektrische Licht. Im Art. »Durchgang der Elektricitát durch Gase«
sind die wichtigsten der überaus mannigfaltigen Erscheinungen dargestellt, welche
auftreten, wenn der elektrische Strom durch Luft oder luftverdünnte Ráume hin-
durchgeht, und es ist am Schlusse dieses Artikels auch darauf hingewiesen, dass
auf diese Erscheinungen der Magnetismus einen interessanten Einfluss ausübt.
Den dortigen Bemerkungen ist hier einiges Nähere hinzuzufügen. Die Ablenkung
des zwischen Kohlen- oder Platinspitzen auftretenden Lichtbogens durch Magnete
ist von Davy®) entdeckt und dann von CASSELMANN*), DE LA RIVE”) u. A. náher
studirt worden. Sie folgt natürlich den elektromagnetischen Gesetzen, und es
kann, wie WALKER) zuerst beobachtet hat, auch eine dauernde Rotation zu
Stande gebracht werden.
Die Wirkung des Magnetismus auf den in der Luft überspringenden Inductions-
funken und seine Lichthülle ist besonders von DE LA Rive, DU MONCEL und
PLÜCKER näher untersucht worden‘). Der Funke selbst wird dabei gar nicht
aus seiner geradlinigen Bahn abgelenkt, wohl aber seine Lichthülle, und zwar
nach dem oben angegebenen Gesetze der elektromagnetischen Wirkung, wobei
man sich die Lichthülle als einen biegsamen Leiter mit an den Polen festen
1) LOMMEL, WIED. Ann. 48, pag. 462. 1893.
2) BOLTZMANN, Wien. Anz. 1880, pag. 12. — HALL a. a. O. — v. ETTINGSHAUSEN, WIED.
Ann. II, pag. 432. 1880.
3) Davy, Trans. R. Soc. 1821 (2), pag. 427. — GiLB. Ann. 71, pag. 241.
4) CASSELMANN, PoGG. Ann. 63, pag. 588. 1844.
5) DE LA RIVE, PoGG. Ann. 104, pag. 129. 1850.
6) WALKER, POGG. Ann. 54, pag. 514. 1841.
7) PLÜCKER, POGG. Ann. 113 u. a. a. O.
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