Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
     
Wirkung zweier geschlossener Ströme auf einander. 
jj! p! 
(«A 0 se ———— : 19 
Xs gi €dq (12) 
WO: 
24d 
! ! 4 
P= I Pen (13) 
Hiernach sind die beiden Functionen P und 7" einander gleich. Die zweite 
Form zeigt, dass man die elektrodynamische Wirkung eines Stromkreises in 
Bezug auf einen zweiten auch findet, wenn man beide Stromkreise mit magneti- 
schen Doppelbelegungen versieht und die Wirkung der einen in Bezug auf die 
andere berechnet. 
Die Berechnung von P lässt sich häufig in der zweiten Form leichter aus- 
führen als in der ersten. Die grosse Wichtigkeit des Potentials der beiden 
Stromkreise auf einander wird noch besonders in dem Abschnitt »Induction« 
hervortreten. 
E. Andere Grundgesetze. 
Eine Prüfung der aus dem AwPERE'schen Grundgesetz folgenden Formeln 
für geschlossene Ströme wurde von W. WEBER!) vorgenommen.  Derselbe 
beobachtete die Drehung einer bifilar aufgehängten Drahtrolle, welcher durch 
die beiden Drähte der Strom zugeführt wird, wenn eine zweite vertikale Draht- 
rolle in verschiedene Stellungen gegen die erste gebracht worden war. 
Die Beobachtungen stimmten vollständig mit der Rechnung überein. Hier- 
mit ist zwar der Beweis geliefert, dass das AMPERE’Sche Gesetz für geschlossene 
Ströme zu richtigen Resultaten führt. Es ist aber damit noch nicht bewiesen, 
dass dasselbe nicht durch andere Grundgesetze geleistet werden kann. Schon 
die Function P kann analytisch auf andere Formen gebracht werden. 
Berücksichtigt man, dass: 
AAN en 
fosse To 
YX dr dr d?r dsds! 
P= — [asa GZS + am) =f] 7 cos 9 cos 9. 
Ferner hat H. GRassMANN?) im Jahre 1845 eine wesentlich andere Form 
des Elementargesetzes aufgestellt, welches für geschlossene Stróme zu denselben 
Resultaten führt. Zu einem gewissen Abschluss ist diese Frage durch die Unter- 
suchungen von STEFAN?) gekommen, welcher gezeigt hat, dass es eine unbe- 
grenzte Zahl elektrodynamischer Elementargesetze geben kann. 
Indem derselbe in der von AwPERE angegebenen Art die beiden Elemente 
ds und ds' durch ihre Componenten ersetzt, zeigt er, dass zwischen denselben 
im Allgemeinen vier Wirkungen móglich sind. Setzt man dieselben dem Produkt 
der Längen proportional, behält die von der Erfahrung bestätigte Function der 
so ist: 
  
1 ; i : : : 
Entfernung P bei und fügt endlich unbestimmte Constanten hinzu, so ist: 
]) die Wirkung der longitudinalen Componenten auf einander, in die 
Verbindungslinie fallend: 
1) W. WEBER, Elektrodynamische Maassbestimmungen I. Abh. d. Kgl. süchs. Gesellsch. 1846, 
pag. 211—378. — W. WEBER's Werke 3, pag. 27— 80. 
2) H. GRASSMANN, PocG. Ann. 64, pag. 1— 18. 1845. 
3) J. STEFAN, Wien. Ber. 59 (2), pag. 693—769. 1869. — Vergl. auch: MARGULES, Wien. 
Ber. 78 (2), pag. 779— 789. 1878.
	        
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