Induction.
Hiernach ist diejenige elektromotorische Kraft 1, welche von der Einheit
der horizontalen Magnetkraft in einem Drahtkreis von der Flücheneinheit indu-
cirt wird, wenn derselbe um einen vertikalen Durchmesser um 90? gedreht
wird. Es wird später gezeigt werden, dass in dem absoluten elektromagnetischen
Maasssystem & — 1 zu setzen ist. Ist daher die Intensität des magnetischen
Kraftfeldes nach absolutem Maass gemessen, so erhált man bei Ausführung des
beschriebenen Versuches eine elektromotorische Kraft, welche auf die oben an-
gegebene absolute Einheit bezogen ist. Hierauf beruht eine wichtige Methode
der absoluten Widerstandsbestimmung. Der für diesen Zweck von W. WEBER
construirte Apparat »der Erdinductor« besteht aus einem kreisfórmigen (oder
auch polygonal gestalteten) Holzrahmen von grossen Dimensionen und 1st mit
einer grösseren Anzahl von Windungen bewickelt. Derselbe kann mit Hilfe
einer Kurbel um eine vertikale Axe gedreht werden. Da die Bestimmung der
Windungsfläche / der Drahtspule aus Einzelmessungen bei der Herstellung
oft keine grosse Genauigkeit, jedenfalls aber später keine Controle gestattet, so ist
von F. KoHLRAUSCH!) eine Methode angegeben, um dieselbe direkt zu bestimmen.
Zu dem Zweck wird durch die Spule ein constanter Strom geleitet. Letzterer
wirkt dann ablenkend auf die entfernte Magnetnadel einer Tangentenbussole,
durch welche der Strom ebenfalls hindurchgeht. Man erhält auf diese Weise die
Windungsfläche im Vergleich zum Stromkreis der Tangentenbussole. Mit ver-
wandten Methoden haben sich noch F. HIMsTEDT ?) und A. HEYDWEILLER ?) beschäftigt.
2) In der Axe eines Kreisstromes vom Radius Æ befinde sich ein Magnet,
bestehend aus den Mengen — y in der Entfernung /
Z von einander (Fig. (217), Die Entfernungen der Pole
"d vt vom Kreiscentrum sind z und / -- z. Das elektro-
> TX : . :
» * gmagnetische Potential des Magnets in Bezug auf den
Drahtkreis und dementsprechend die elektromotorische
(P. 217.) Kraft beim Entstehen oder Verschwinden des Magnetis-
mus beträgt:
Ediz | PR FI (19)
R?--(--23 yR*--z
wenn man s — 1 setzt.
Liegt + p auf der andern Seite des Kreisstromes, ist also z negativ, so er-
reicht die elektromotorische Kraft ihren gróssten Werth für z — — 7/2:
7 4x QUE uo 7
Ad
= YR + UD);
An Stelle des Drahtkreises befinde sich
eine Drahtrolle von der Linge Z und dem
Radius X (Fig. 218). Die Gesammtzahl der
Windungen sei JV. Die Entfernung des Mittel-
punkts der Rollenaxe von dem Mittelpunkt
f (P. 218.) des Magnets sei @. Es soll wieder die elektro-
motorische Kraft beim Entstehen und Verschwinden des Magnets berechnet
werden. Man erhält dieselbe, indem man die potentielle Energie mit Hilfe des
… Ndz :
vorigen Ausdrucks in der Weise berechnet, dass man denselben mit 7 multi-
plicirt und zwischen den Grenzen == Z/2 integrirt.
) F. KoHLRAUSCH, WIED. Ann. 18, pag. 513—533. 1883.
7) F. HiMsTEDT, WIED. Ann. 18, pag. 433—441. 1873.
3) A. HEYDWEILLER, WIED. Ann. 41, pag. 876— 888. 1890.