Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
Inductionscoëfficienten von Drahtleitungen aufeinnader und auf sich selbst. 373 
Wir müssen uns begnügen an dieser Stelie aut die Literatur zu verweisen. 
E. RIECKE, WIED. Ann. t, pag. 110—126. 1877. 
E. EDLUND, WizD. Ann. 2, pag. 347—356. 1877 
. RIECKE, WIED. Ann. II, pag. 413—432. 1880. 
F. KocH, WIED. Ann. 19, pag. I43— 183. 1882. 
im 
E. EDLUND, Sur l'origine de l'électricité atmosphérique. 1884. 
E. HorPr, WiED. Ann. 28, pag. 478—491. 1886. 
E. EDLUND, WiED. Ann. 29, pag. 420 — 426. 1886. 
E. HoePE, WIED. Ann. 29, pag. 544—560. 
C. Inductionscoéfficienten von Drahtleitungen aufeinander und 
auf sich selbst. 
Geht durch einen geschlossenen Stromkreis ein elektrischer Strom, so wird 
bei Oeffnung oder Schliessung desselben in einer benachbarten, geschlossenen 
Leitung eine elektromotorische Kraft inducirt, welche proportional dem Inductions- 
coéfficienten P ist, wo: 
oi 
vs dsds' cose 
ellus: dam efft 
ist und die Integrationen über die beiden in Betracht kommenden Leitungen zu 
erstrecken sind. Handelt es sich um die Selbstinduction, so ist die Integration 
beide Mal über dieselbe Leitung auszuführen. 
Die Inductionscoéfficienten haben in beiden Fällen hauptsächlich dann grosse 
Werthe, wenn in den Leitungen enggewundene Rollen sich befinden. Die von 
diesen herrührenden Werthe bilden in diesem Fall den bei weitem grössten Theil 
der Inductionscoëfficienten, während die von den einfachen Zuleitungen her- 
rührenden Werthe sehr klein sind. Aus diesem Grunde genügt es in vielen 
Fällen, die Inductionscoéfficienten von Rollen aufeinander oder auf 
sich selbst zu bestimmen. Die Kenntniss derselben ist für die Berechnung 
der Inductionsstróme, sowie für die Wirksamkeit vieler Apparate von Wichtig- 
keit. Deshalb sind vielfach derartige Inductionscoéfficienten berechnet worden. 
Andererseits wurden aber auch Methoden ersonnen, um dieselben experimentell 
zu bestimmen. Indem wir auf letztere im nächsten Abschnitt eingehen werden, 
sollen hier die Resultate der Rechnung zusammengestellt werden. 
Einfache Werthe für die Inductionscoéfficienten erhált man eigentlich nur für 
den Fall ringfórmiger Spiralen. Dieselben entstehen, wenn eine Ringflüche 
gleichmássig mit Drahtwindungen bedeckt ist. Der Radius der Mittellinie des 
Ringes sei AJ. Der Querschnitt desselben kann von verschiedener Form sein. Wir 
berücksichtigen hier einen kreisfórmigen und einen rechteckigen Querschnitt. 
Die Ebene, in welcher die Mittelpunkte der Querschnitte liegen, sei die x, y-Ebene. 
Die z-Axe geht durch den Mittelpunkt des Ringes. Die Ringfliche sei gleich- 
mässig mit /V-Windungen bedeckt. 
Das elektromagnetische Potential derselben, durchflossen von der Strom- 
einheit, ist dann in Bezug auf einen innerhalb der Ringflàáche gelegenen Punkt: 
Q-29JV, wo: tang $ — 2 ist. 
Dagegen ist: Q — 0 für einen ausserhalb gelegenen Punkt. 
Ist um diese Spirale eine Anzahl (/V') Windungen einer zweiten in sich 
geschlossenen Spirale geschlungen, so ist das elektromagnetische Potentiai der ersten 
Spirale in Bezug auf die zweite: 
 
	        
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