Induction.
Sie wird um so grösser, je ungleicher die Längen der Leitungen FD und ZZ
sind. Sind dieselben einander gleich, so gehen keine Nebenfunken über. Da-
gegen üben Querschnitt. und Material der beiden Leitungen auf die Funken-
strecke nur einen geringen Einfluss aus.
Hiernach liegt der Gedanke nahe, dass / der Ausgangspunkt elektrischer
Schwingungen ist, welche in den beiden Zweigen /D und /£Z entstehen. Sind
die beiden Leitungen von gleicher Länge, so haben die periodischen Verände-
rungen des Potentials in D und X stets dieselbe Phase, so dass dort eine
Funkenbildung nicht stattfinden kann.
Sehr bemerkenswerth ist hierbei, dass das Gelingen dieser, sowie der
meisten noch zu beschreibenden Versuche von der Beschaffenheit des primáren
Funkens abhángt. Das Inductorium muss einen kráftigen Entladungsstrom liefern.
Die Funken müssen zwischen zwei Kugeln (also
llo 4d 9 nicht zwischen Spitzen oder einer Spitze und
C 5 ¢’ einer Platte) iibergehen. Die Funkenstrecke muss
> zwischen } und 14 cm liegen. »Die wirksamen
Funken sind weissglänzend, schwach gezackt und
von scharfem Knall begleitet.« :
Bei weiteren Versuchen wurde der secundäre
Leiter ganz von dem Inductorium getrennt. Hierzu
wurde folgende Anordnung (Fig. 237) getroffen. Das
Inductorium A liefert in B eine Funkenentladung.
Von den Kugeln des Funkenmikrometers gehen nach beiden Seiten geradlinige
Kupferdrähte (von je 1:5 » Lànge) nach zwei grósseren Conductoren C und C'
(Cylindern oder Kugeln) Eine, bis auf eine kleine Funkenstrecke geschlossene
Leitung D E FG steht dem geradlinigen Leiter in einiger Entfernung gegenüber. Ist
das Inductorium in Gang, so gehen in dem secundiren Kreis ebenfalls Funken
über. Die Entstehung derselben erklärt sich einerseits durch die momentane,
statische Ladung von C und C' und die dadurch hervorgebrachte Influenz in Z £Z,
andererseits durch die inducirende Wirkung der Leitung CC' auf das benachbarte
Rechteck. Erstere Wirkung ist die schwächere. Dies ergiebt sich aus der be-
tráchtlichen Abnahme der secundáren Funkenstrecke, wenn man die Kugeln
der primären Funkenstrecke soweit entfernt, dass dort keine Funken übergehen,
wobei die elektrostatische Wirkung bestehen bleibt, die elektrodynamische aber
verhindert wird. Hiernach muss man annehmen, dass der primäre Strom
zwischen C und C' nicht allein aus einer Ladung und Entladung besteht,
sondern dass durch Vermittelung des Funkens in dem geradlinigen Leiter kurze
Zeit alternirende Ströme verlaufen. Eine wichtige Bestätigung dieser Annahme
liegt in der Möglichkeit, die secundären Funken dadurch zu verstärken, dass
die primäre und die secundäre Leitung in Resonanz gebracht werden. Nach
Analogie der früher besprochenen Leitungen, deren Enden mit den Belegungen
eines Condensators verbunden sind, wird auch hier den einzelnen Leitungen
eine gewisse Eigenschwingung zukommen, welche von Selbstpotential und
Capacität derselben abhängt. Sind beide Leitungen so beschaften, dass sie
gleiche Schwingungszeiten haben, so wird die inducirte Elektricititsbewegung
der secundáren Leitung ein Maximum zeigen. Dieser Schluss wurde durch eine
Reihe vielfach variirter Versuche bestátigt.
Blieb z. B. die Leitung CC' unverändert, während die Rechtecksseiten D Æ
und #G mehr und mehr verlängert werden, so durchlief die secundäre Funken-
strecke ein wohl charakterisirtes Maximum.