396 Technische Anwendungen der Induction.
auf g tritt ein Augenblick ein, wo die Streifen 2 mit » und / mit g leitend ver
bunden sind. Dadurch sind die Spulen 77 und G in dieser Zeit in sich kurz
geschlossen. Sie sind also in dieser Zeit elektromotorisch für den áusseren
Stromkreis unwirksam. Hierdurch wird eine Stromschwankung bedingt, welche
um so geringer ausfüllt, je grósser die Anzahl der Spulen ist, in welche die
ganze Wickelung zerfällt.
Sehen wir hiervon ab, so kann man also die Inductionswirkung in dem
Ring so auffassen, als ob in jeder Hälfte desselben (Fig. 279) dieselbe constante
elektromotorische Kraft Z ihren Sitz hat und beide Ring-
hülften nebeneinander geschaltet sind. 7
Bei der Berechnung der Stromstärke in der weiteren
Leitung BB' würde daher die elektromotorische Kraft E dg 2
dem Produkt aus der Stromstärke (/) und dem Widerstand
der äusseren Leitung W, vermehrt um das Produkt aus der E
Stromstärke (zZ) in der einen Ringhälfte und dem Wider- LL
stand /2 derselben nach den Regeln für constante Stróme
gleichzusetzen sein. Also: V 4
E=] Wig
Da ausserdem: T= ût
so ist: ae
g-J(m- i) (P. 279.)
Man kann daher weitere Rechnungen auch so ausführen, dass man den
vierten Theil des Widerstandes der Ankerwindungen einführt. Der von den
Bürsten ausgehende Strom durchläuft dann zunächst die Windungen der Elektro-
magnete und dann die ausserhalb der Maschine liegende Leitung.
Wie früher auseinandergesetzt, besitzt das Eisen der Elektromagnete einen
Rest von Magnetismus. Durch die Induction in den Ankerwindungen entsteht
daher zunächst ein schwacher Strom, der den Magnetismus vermehrt. Bei
gleichmässiger Drehung des Inductors wachsen daher Magnetismus und Inductions-
strom gleichzeitig. Man nennt diesen, in kurzer Zeit sich abspielenden Vor-
gang das »Angehen« der Maschine. Bald erreichen Magnetismus und Strom-
stärke einen gewissen Grenzzustand. Derselbe hángt von der Rotations-
geschwindigkeit des Ankers, von der Construction desselben, sowie der Elektro-
magnete, von den Widerstinden der Ankerwindungen, der Elektromagnet-
windungen und der weiteren Leitung ab.
Bevor wir auf die Berechnung dieses Grenzzustandes eingehen, sollen
kurz die verschiedenen Constructionen der Haupttheile der gebräuchlichsten
Maschinen besprochen werden.
C. Gleichstrommaschinen. Hauptbestandtheile derselben.
Eintheilung der Gleichstrommaschinen nach den verschiedenen
Schaltungsweisen.
Die Haupttheile der Gleichstrommaschinen sind: der Inductor (Armatur
oder Anker) und die Elektromagnete. Als Inductoren sind hauptsüchlich
im Gebrauch:
der Ringinductor, der Trommelinductor, der Scheibeninductor.
a) Von dem Ringinductor war bereits die Rede. Je nach der Form der
ringfórmigen Eisenmassen unterscheidet man: den PAciNOTTI-GRAMME'schen Ring
und den Flachring.
Hh