70 Magnetische Messungen.
quer, bei Anwendung der Nord-Süd-Schiene der Lánge nach auf diese stellen;
natürlich braucht man ebenso wie bei der Gauss'schen Methode nur eine der
beiden Schienen je nach Wahl zu verwenden. Für gróssere Genauigkeit muss
man auch hier das zweite von der Vertheilung des Magnetismus im Stabe her-
rührende Glied berücksichtigen und zu diesem Zwecke aus zwei verschiedenen
Entfernungen z, und r4 beobachten; da man ferner in jeder Entfernung gerade
wie bei Gauss den Hauptstab zu beiden Seiten des Hilfsstabs und auf jeder Seite
in den beiden entgegengesetzten Lagen aufstellt, und endlich auch die Schwingungs-
dauer des Hilfsstabs unter alleiniger Wirkung des Erdmagnetismus, und zwar
behufs Elimination zeitlicher Veránderungen vor und nach den übrigen Beob-
achtungen ermitteln muss, so besteht dieser Theil der Messung aus 10 Schwingungs-
beobachtungen; dazu kommen dann noch die Schwingungsbeobachtung des Haupt-
stabs zu Anfang und zu Ende der Beobachtungen und die Schwingungsbeobachtung
für den belasteten Hauptstab (falls das "Trägheitsmoment des schwingenden
Systems nicht bekannt ist), sodass sich im Ganzen 13 Schwingungsbeobachtungen
ergeben. Die Formel für M/A ist die frühere, die Formel für 47/4 lautet
5.875
2 ayn Dec Et
wo der Faktor / gleich — 1 oder + 4 ist, je nachdem man die ost-westliche oder
die nord-südliche Schiene benutzt und wo, wenn 7, 4, 7, 7, die Schwingungs-
dauern bei der Entfernung 7, und t, T9 T3 7, diejenigen bei der Entfernung 7, sind,
144 1 1 1 1/1 1 1 1
Piu) tma t9)
ist. Bei einiger Uebung wird die Untersuchung nicht mehr Zeit beanspruchen
als die Gauss'sche. Andererseits aber hat die Methode der Schwingungen den
Vorzug, dass bei beiden Theilen der Untersuchung die Axe des Hauptstabes
nord-südlich gerichtet ist, und dass auch die sonstigen Inductionswirkungen, weil
sie nahe proportional mit den Hauptwirkungen sind, auf das Endergebniss keinen
Einfluss haben; man erhält also auch ohne Kenntniss der Correctionsgrósse y.
(pag. 69) das wahre X und dasjenige M, welches dem nord-südlich gerichteten
Magnetstabe entspricht; um das M des ost-westlich liegenden Stabes zu finden,
muss man freilich auch hier y kennen.
Ersetzung der Schwingungs- durch Ablenkungsbeobachtungen.
Torsionsmagnetometer. Statt das Produkt 7777 durch Schwingungen zu er-
mitteln, kann man es auch aus einer Ablenkung ableiten. Giebt man nämlich
dem Faden des Magnetometers, das man in diesem Falle Torsionsmagnetometer
(oder magnetische Torsionswaage) nennen kann, mit Hilfe des Torsionskreises
eine Torsion a, und folgt der Magnet dieser Drehung um den Winkel 9, SO ist,
wenn t das Torsionsmoment für den Torsionswinkel 1 ist, das Torsionsmoment
© (a — ¢), das magnetische Drehungsmoment A Hsing, also
,
TEN a
Massie Sing (13)
Zweckmissig ist es, die Torsion so lange (d. h. auf einige ganze Umdrehungen)
zu steigern, bis der Magnet fast senkrecht gegen den Meridian steht; setzt man
alsdann z/2—- 49 — ¢', so kann man e' durch Spiegelablesung sehr genau er-
mitteln und hat alsdann:
(18a)