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84. Magnetische Messungen.
(s. w. u); ist das Stromelement 74$ horizontal gerichtet, so ist die von der
Vertikalcomponente 7 des Erdmagnetismus auf ds ausgetibte Kraft gleich Vids
und horizontal, aber senkrecht zum Stromelement gerichtet; gehórt das Element
einem geraden Leiter von der Länge / an, der um eine vertikale, durch seinen
Anfangspunkt gehende Axe drehbar ist, so wird das jener Kraft entsprechende
Drehungsmoment demgemüss 17/7/?, und man kann durch Beobachtung des
Drehungsmomentes, resp. der ibm entsprechenden veránderten Gleichgewichts-
lage, sowie durch Messung der Stromstürke zur Bestimmung von 7 gelangen.
Der Apparat besteht nun aus einem mit Kupfervitriollósung gefüllten Gefáss, in
dessen Mitte eine an einem Faden háüngende Kupferscheibe schwebt, wáührend
ihr eine zweite, mit dem Boden durch ein Stativ fest verbundene Kupferplatte
gegenübersteht; die einander abgekehrten Seiten der Scheiben werden voll-
stándig, die zugekehrten bis auf einen schmalen Rand mit einer isolirenden
Schicht, z. B. Glas oder Siegellack überzogen. Tritt nun ein Strom durch den
Aufhángefaden ein und durch das Stativ wieder aus, so tritt eine Ablenkung
ein, aus welcher 7 nach der Formel
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berechnet werden kann, wo / der Scheibenradius bis zur Mitte der frei ge-
bliebenen Randschicht, 9 die halbe Breite dieser Randschicht, © der Ablenkungs-
winkel und D das aus den Schwingungen einer Messingplatte abgeleitete Drehungs-
moment der Torsion bezeichnet, wührend in dem zweiten Ausdruck, der sich
auf Spiegelablesung bezieht, z die Scalenablenkung und z der Scalenabstand
ist. Die Stromstürke 7 muss man anderweitig in absolutem Maasse bestimmen.
Näheres hierüber findet sich in einer Abhandlung von R. KnócER?), der auch
die obige berichtigte Formel entnommen ist.
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Messung von Deklination und Inklination.
Unter Deklination versteht man den Winkel, den der magnetische Meridian
mit dem astronomischen bildet, unter Inklination den Winkel, welchen in
der Ebene des magnetischen Meridians die Richtung der gesammten erd-
magnetischen Kraft mit der horizontalen Richtung bildet. Bei der grossen
Wichtigkeit beider Grössen für die Geophysik, Geographie und Nautik ist es er-
klärlich, dass zu ihrer Bestimmung aussergewöhnlich zahlreiche Apparate und
Methoden construirt worden sind; hier kann nur eine kurze Auswahl getroffen
werden 2).
Deklination. Die Bestimmung der Deklination zerfällt naturgemäss in
zwei Theile, nämlich in die Bestimmung des astronomischen und des magneti-
schen Meridians. Zur Ermittelung des astronomischen Meridians kann man ent-
weder terrestrische Gegenstände, z. B. Kirchthürme benutzen, deren Richtung
man kennt und deren Einstellung scharf zu bewerkstelligen ist, oder, wenn man
T) R. KRÜGER, WIED. Ann. 28, pag. 613. 1886.
2) Näheres hierüber und über die folgenden Abschnitte findet man u. a. in: LAMONT,
Handb. d. Erdmagn. 1849. — AIRY, Ueb. d. Magn., deutsch von TIETJEN. Berl. 1874. --
GÜNTHER, Lehrb. d, Geophysik, Bd. 2, pag. 12—37. Stuttg. 1885. — KREIL, Anl. zu magn.
Beob. Wien 1858. — LizNAR, Anl z. Messung u. Berechnung d. Elemente d. Erdmagn.
Wien 1883. — ESCHENHAGEN, in KIRCHHOFF’s Anl. z. deutschen Landesforschung, Stuttg. 1889. —
Zeitschr. f. Instr.-K. Bd, 1, 1881 u. ff.