Vorwort.
n dem »Handwörterbuch der Astronomie«, welches als Theil der »Encyklopädie
der Naturwissenschaften« erscheint und von dem jetzt der erste Band voll-
endet ist, ist die Anordnung des Stoffes eine ähnliche, wie in anderen Theilen
der Encyklopädie, die lexikologische. Zwar hat sich dieselbe für die Astronomie
recht schwierig gezeigt, und es ist lange erwogen worden, ob nicht eine andere
Anordnung, z. B. die nach den Hauptgebieten der Astronomie vorzuziehen sei.
Indessen würden damit nur neue Lehr- oder Handbücher dieser einzelnen Zweige,
der sphärischen, der theoretischen, der physikalischen Astronomie gegeben werden,
an denen kein fühlbarer Mangel ist. Was aber das »Handwörterbuch der
Astronomie« als Theil der Encyklopädie will, ist etwas anderes, es will dem
Studirenden, dem Fachmann, dem wissenschaftlich gebildeten Freund der Astro-
nomie ein möglichst bequemes Nachschlagebuch sein, in welchem er über
einzelne Punkte Aufklärung findet und zugleich Anregung, seine Kenntnisse
durch das Studium originaler Werke zu erweitern oder zu festigen. Ein solches
Werk, in gewisser Weise ein Compendium der Astronomie, hat uns bislang
gefehlt.
Besonderes Gewicht ist auf die praktische Astronomie gelegt; die Instrumente
und ihre Behandlung, die Anstellung, Bearbeitung, Verwerthung der Beob-
achtungen, ihre Ergebnisse treten naturgemäss etwas in den Vordergrund gegen-
über der rein theoretischen Astronomie. In Betreff letzterer musste im Allge-
meinen daran festgehalten werden, den Gang der Untersuchungen bis zu ihren
Resultaten anzudeuten, oder so darzustellen, dass dem Leser wohl ein móglichst
vollstándiges Bild geboten wird, ohne doch in zu viele Einzelheiten einzutreten.
Wo aber keine sehr langwierigen und schwierigen theoretischen Entwickelungen
nothwendig sind, um zu rechnerischen Resultaten zu gelangen, da soll im
Handwórterbuch alles Erforderliche gegeben sein, um jene praktisch und bequem
verwerthen zu kónnen.
Dass bei der lexikologischen Anwendung Wiederholungen vorkommen, ist
nicht zu vermeiden, um so weniger, als jeder Artikel doch möglichst selbst-
ständig bestehen musste, wenn nicht der Gebrauch durch ein allzu häufiges Hin-
und Hergehen von einem Artikel zum andern leiden sollte. Auch der Umstand,
dass das ganze Werk nicht von einer Hand bearbeitet wurde, hat nothwendig
eine Ungleichförmigkeit zur Folge gehabt. Indessen ist durch die Gewinnung