Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

   
NEWTON: Massen der Planeten, Bahnbestimmung von Kometen. 115 
ursprünglich stets kleiner als 90° genommen, und die Bewegungsrichtung der 
Himmelskórper sodann als direkt oder retrograd bezeichnet!) Ferner ist b) die 
Bahn in der Bahn- 
ebene bestimmt durch A OM 
3) den Abstand des / = 
Perihels vom Kno- / > 
ten, d. i. den Winkel 
w= KSP, gezählt 
von 0 bis 360° in der 
Bewegungsrichtung 
des Himmelskörpers, 
4) die Länge der 
grossen Axe, 5) die 
Excentricität (für 
die Parabel tritt an 
die Stelle von 4 und 5 
die Periheldistanz 
SP, da die Excen- 
tricität gleich 1 ist), 
und endlich c) der 
Ort des Himmelskôr- 
pers in seiner Bahn 
bestimmt durch 6) 
seine Anomalie zu einer gegebenen Epoche, in der Parabel durch die 
Angabe der Zeit des Periheldurchganges. Scchs derBeobachtung entnommene 
Daten werden ausreichen, um diese 6 Elemente zu bestimmen. Solche 6 Daten 
sind z, B. drei vollständige Beobachtungen, welche 3 geocentrische Längen und 
3 geocentrische Breiten geben. Angenommen, es wären K,, Æ,, Æ, Kometen- 
orte zu Zeiten, in denen sich die Erde in £,, Z,, E, befindet; die Projectionen 
der Kometenorte auf die Ekliptik wiren %,, 4,, £,, durch die Beobachtungen 
sind die Lángen, d. i. die Richtungen Z,4,, £Z,£,, E,£, in der Ekliptik, und 
die Breiten d. i. die Winkel K,Z,Z,, K,E,£4,, K4,Z,2,, dem zu Folge die 
Richtungen £,K,, E,K,, E,K; im Raume bestimmt.  Verbindet man den 
zweiten Kometenort A, mit ,S, und sei der Schnitt mit der Sehne Æ, Æ, in Z, 
so nimmt NEwTON an, dass die Sehne A,K, im Punkte # im Verhältniss 
der Zwischenzeiten geschnitten wird?, was um so näher richtig ist, je 
  
  
(A. 41.) 
!) Erst seit Gauss hat die jetzige Zühlweise allgemein Eingang gefunden. Hiernach wird 
die Neigung durch die in der Richtung der Bewegung gezogenen, in der Ekliptik und in der Bahn 
gelegenen Normalen auf die Knotenlinie bestimmt. Ist daher (Fig. 41) die Bewegungsrichtung Æ Æ,, 
der aufsteigende Knoten in der Richtung SA, und daher pp’, ^?'' in der Richtung der Bewegung, 
so ist p'pp"' die Neigung; ist aber die Bewegungsrichtung K'K,K, also der aufsteigende Knoten 
in der Richtung S.A", so ist die Neigung g'gg'', also grösser als 90° (die ältere Zählungsweise 
gab die Neigung 180? — g'gg'‘, Bewegung retrograd). 
?) S. hierüber »Bahnbestimmungen«. Bereits mehrfach, erst neuerdings, wurde darauf 
hingewiesen, das die »OLBERs'sche Annahme«, dass die Sehne im Verhiltniss der Zwischen- 
zeiten geschnitten wird, schon bei LAMBERT auftritt. Dieser Irrthum beruht selbstverstündlich 
auf einer vollständigen Verkennung der OLBERS’schen Methode. Die Theilung der Sehne im 
Verhältniss der Zwischenzeiten tritt schon bei NEWTON auf. Der eigentliche Kernpunkt der 
OLBERS’schen Methode: die Einführung derselben Beziehung für die Erdbewegung, und die 
Benutzung der EULER’schen Gleichung tritt allerdings ebenfalls schon früher, aber nicht bei 
LAMBERT, sondern bei DU SEJOUR auf. 
8* 
     
    
    
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
      
  
   
   
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.