Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

   
  
  
Aequatoreal. 191 
Deklinationsaxe besteht in diesem Fall nur aus einem starken Bolzen, der durch 
vier Stützplatten, von denen zwei am Stundenkreis und zwei am Fernrohr be- 
festigt sind, hindurchgeht. Eine dieser Platten trágt.zugleich den Deklinations- 
kreis (Fig. 51). 
Bei grósseren Dimensionen ist die transportable Aufstellung ausgeschlossen, 
und es treten andere Anforderungen an das Instrument heran, die zur Erfüllung 
wesentlich complicirtere Einrichtungen bedingen. Eine eiserne Sáule (manchmal 
ein Steinpfeiler besonderer Form) trágt dann, auf das feste Fundament aufgesetzt 
und unwandelbar befestigt, die Büchse oder Lagerplatte für die Polaraxe, an 
deren oberem Ende die Hülse für die Deklinationsaxe angebracht ist. Die Sáule 
selbst (oder ihr oberer Theil) ist durch Stellschrauben in azimuthalem Sinn dreh- 
bar, nachdem sie vorher schon genühert richtig aufgestellt war. Dies Lagerstück 
) 
für die Polaraxe kann durch Schrauben innerhalb gewisser Grenzen derart corri- 
  
(A. 52.) 
girt werden, dass ihre Neigung gegen den Horizont der Polhóhe gleich ist. Die 
Kreise sind oft, bei grossen Instrumenten allgemein, so angebracnt, dass die 
'Theilung von einer einzigen Lampe aus zugleich mit dem Gesichtsfeld und den 
Füden des Fadenmikrometers (s. Mikrometer) beleuchtet wird, und daher bei 
Nacht die Handlampe entbehrlich ist. Um das beschwerliche Ablesen und Ein- 
stellen an den Kreisen, von denen ja der Deklinationskreis bei grossen Fern- 
rohren sehr hoch liegt, zu umgehen, ist die Theilung durch besondere Fernrohre 
vom Ocular aus sichtbar. Am Ocularkopf befinden sich ausserdem die Griffe 
zur Klemmung und Feinbewegung in beiden Coordinaten. 
Ein Bild dessen, was heutigen Tages vom Ocular eines Riesenrefractors aus 
geleistet werden muss, und was der Ocularkopf desselben zu tragen hat, giebt 
die beifolgende Darstellung des betreffenden Theiles des grossen REPsorp'schen 
Refractors (Oeffnung 762 mm) auf der Pulcowaer Sternwarte. In der Fig. 52 be- 
deutet: 
F das Fernrohr, dessen Ocularende mit der Platte 4 verschlossen ist, aut 
welcher. alle nóthigen Theile angebracht sind. S der Sucher (160 mm Oeffn.), 
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
	        
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