214 Astrophotographie.
ohne jede Dichtung in das Rohr eingeschoben wird. Ich sage »ohne Dichtungs,
da das Laboratorium selbst ganz dunkel, und nur mit wenigen rothen Fenstern
versehen ist, sodass man hier die Platte auch ohne Cassette handhaben kann,
indem der Momentverschluss vor derselben im Rohre angebracht ist.
Ein solches »Expeditions-Observatorium«, wie es früher C. Worr in Paris
benutzt hat, stellt mit Fortlassung der Hütte die Fig. 58 dar.
Worr benutzte indessen bei seinen Sonnenphotographien einen CASSEGRAIN-
schen Spiegel, und stellte ihn folgendermaassen auf):
Auf zwei massiven Steinpfeilern 4, 4 befindet sich eine stark verrippte
Eisenplatte Z, die das viereckige, aus Holz zusammengefügte Teleskoprohr C zu
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(A. 58.)
tragen hat. Die beiden Pfeiler 4, 4 befinden sich in der Hiitte, sagen wir in
dem Laboratorium, während der Pfeiler Z ausserhalb des Hauses errichtet ist.
Auf der grossen Eisenplatte sind verschiedene kleinere Platten aufgeschraubt, sie
lassen sich aber in einer in JB eingehobelten Nute verschieben und nach Bedarf
festklemmen. Bei « befindet sich der CassEGRamN'sche Spiegel, der in der
Mitte durchbohrt ist, um dem Strahlengange vom kleinen Convexspiegel a freien
Durchgang nach dem Vergrósserungssystem Z zu gewähren. Im Brennpunkt
des Spiegels befindet sich ein Diaphragma, welches den Momentverschluss c auf
der Platte 5 trágt. .D ist die Camera, welche die Cassette für die empfindliche
Platte aufzunehmen hat. Ueber dem ganzen Holzgeháuse befindet sich ein kleines
Objectiv 4, welches als Sucher dient, indem das von ihm erzeugte Sonnenbild
durch das Ocular 7 vergró:sert und auf den Schirm 7 projicirt. wird.
Der Momentverschluss ist bei dieser Art von Apparaten ein gewôhnliches
Fallbrett mit einer verstellbaren Spalte.
Auf dem Pfeiler Z ausserhalb der Hütte befindet sich der Heliostat, der
hier nur ein ganz einfacher Handheliostat ist, dessen Spiegel mit den beiden
Schlüsseln 7, 7 und z',Z' vom Innern der Hütte dirigirt werden. Auf einem
krüfügen Dreifuss ruht ein horizontaler gezahnter Kreis 7, auf welchem das
Lager g für den grossen Spiegel e, e aufgesetzt ist. Dieses Lager trägt ein
zweites Lager g' für den kleinen Spiegel f. Die Axen der beiden Spiegel sind
durch einen Hebel so verbunden, dass sie immer parallele Bewegungen erhalten
müssen. Der grosse Spiegel dient zum Photographiren und muss sehr genau
plan gearbeitet und auf der Vorderfläche versilbert sein. (Es ist hier zu bemerken,
dass die Amerikaner ihre Spiegel, welche sie zur Sonnenbeobachtung benützen,
heute nicht versilbern, sondern ihre Hinterfläche concav schleifen, damit kein
1) Da dieser Apparat mit Vergrósserungssystem versehen ist, habe ich der obigen Ein-
theilung wohl etwas vorgegriffen, doch geschah dies der Raumersparniss wegen.
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