Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
Astrophotographie. 
Beim Gebrauche werden 1 Thl. von Lósung I. mit 2 Thln. von Lósung Il. 
gemischt. 
Wie oben schon bemerkt wurde, empfiehlt es sich nicht, grosse Sonnenbilder 
anzufertigen. Falls man bei einer Gelegenheit, wo alles zu Gunsten der Auf- 
nahme zusammentrifft, ein áusserst scharfes Bild bekommt, was gewiss auch bei 
der sorgfiltigsten Behandlung und unter Anwendung der allerbesten Gláser nicht 
jeden Tae erreicht werden wird, so kann man dann dieses Bild immer mit einem 
passenden Vergrósserungsapparat je nach Umstánden vergróssern, oder daraus ein- 
zelne Parthieen vergróssern, wie wir solche Vergrósserungen oft bei JANSsEN finden. 
c) Die Aufnahmen der Corona. Die Aufnahme der Corona ist in 
verschiedener Weise versucht worden, da es eine bekannte 'Thatsache ist, 
dass diese Operation bislang nur bei der Erscheinung einer totalen Sonnen- 
finsterniss. gelungen ist. Auf der Sternwarte in Palermo und am Aetna 
hat man die Corona ófters bei ausserordentlich klarer Luft gesehen; es 
wurde eine run- 
de Scheibe so 
lange im Vi- 
  
sionsradius ver- 
schoben, bis die 
Sonnenscheibe 
verdeckt war, (A. 62.) 
worauf dann die Corona manchmal dem Beobachter sichtbar wurde. 
W. Huccıns hat einen besonderen Apparat construirt, den er Coronograph 
jannte, Derselbe ist schematisch in Fig. 62 dargestellt. Der genannte Astro- 
physiker verwendete bei seinen Experimenten ein sechszölliges Spiegelteleskop, 
die Aufnahmen wurden direkt im Brennpunkt gemacht, und der Strahlengang 
im Apparat ist aus der Fig. 62 ersichtlich, während Fig. 63 den Durchschnitt des 
instrumentes zeigt. aa (Fig. 62) ist das Teleskoprohr, c ein langes Biendrohr, 
à der parabolisirte Spiegel. Das Blendrohr scheint bei HUGGIns’s Versuchen 
eine sehr wichtige Rolle zu spielen; e ist ein Schieber, in den eine linglche 
Cassette passt, um auf einer langen Platte hinter einander mehrere Aufnahmen 
machen zu können; durch das Loch d fallen die Sonnenstrahlen auf die Platte. 
  
  
  
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
em Besse a 
(A. 63.) 
Das Rohr D (Fig. 63) besitzt eine Anzahl Diaphragmen, am unteren Ende 
befindet sich der Spiegel .S, der ein Sonnenbild auf der Platte p entwirft, welch’ 
letztere durch den Trieb / genau focussirt wird. Besonders ist darauf zu achten, 
dass die Platte kein falsches Licht erhalte, aus welchem Grunde die Röhre 
mit den Diaphragmen versehen sind. 
Der Momentverschluss ist kreisförmig und konisch geschliffen, und wird 
durch den Knopf Z aufgezogen. Der Verschluss legt einen Weg von 270° 
zurück, bevor die Exposition stattfindet, dadurch soll eine beträchtliche Ge- 
schwindigkeit erreicht werden. Von Wichtigkeit ist auch, dass der Verschluss 
ganz nahe an der Platte vorbeigleite. 
Dr. HuGGINS soll es zu wiederholten Malen gelungen sein, die Corona zu 
photographiren. Verfasser hat bei Gelegenheit eines Besuches bei dem engli- 
  
   
   
  
 
	        
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