Astrophotographie. 269
Die mit Netz versehenen Platten copirt Louse nun auf die unexponirte
Gelatineplatte, sodass. auf derselben ein latentes Bild des Netzes aufcopirt war,
welches dann mit der Aufnahme zugleich entwickelt wurde. Dabei wurde das
Netz so aufgelegt, dass die eine Coordinate der tüglichen Bewegung, die andre
den Deklinationen entspricht. Beim Aufcopiren muss übrigens doch eine gewisse
Vorsicht angewandt werden, die Beleuchtung darf nämlich nur mit parallelem
Licht geschehen, was man hinter einer Linse mit etwas lüngerer Brennweite
ausführen kann, oder beim Vollmond.
Da sich nun das Netz auf die Platte übercopirt und mit der Aufnahme zu-
gleich entwickelt wird, so erhält man zwischen den Sternen ein sehr schönes
Netz, welches zur Ausmessung vollständig genügt. Es empfiehlt sich, beim Ueber-
copiren des Netzes den Copirrahmen so gross zu wählen, dass derselbe die
Ränder der Netzplatte noch verdeckt, da sonst leicht durch Reflexe falsches
Licht auf die Platte kommen und so ein unangenehmer, oft weit in die Platte
verlaufender Randschleier entstehen könnte. Ist der Rahmen grösser als die
Platte, so lege man um letztere schwarzes Papier herum.
Das Ausmessen geschieht wieder mit einem mehr oder weniger complicirten
Comparator; hier mogen die drei gebräuchlichsten, die sich als besonders zweck-
mässig erwiesen haben, erwähnt werden.
Eine sehr beliebte Form ist die von
GAUTHIER in Paris angegebene, und man
kann annehmen, dass alle, die mit franzó-
sischen oder englischen Fernróhren photo-
graphiren, auch zur Ausmessung den
GaurHIER'schen Comparator verwenden.
Auf einer sehr soliden Fundament-
platte A, Fig. 97 die auf drei Füssen ruht,
ist der Mikroskoparm Z, sowie das Brett
Æ mit dem Führungsprisma à und der
Führungsleiste @ aufgebaut. Auf Æ lässt
sich der Block ÆM mit einer sehr feinen
.Schraube hin und her bewegen. Die
Schraube trágt an ihrem Ende die Trommel
B mit einem geränderten Knopf, indessen ist zur leichteren Drehung, wenn der
Block rascher hin und her bewegt werden soll, auf dem Knopf noch eine kleine
Kurbel angebracht. Die schiefe Ebene des Blocks M ist ähnlich wie .£ bei a
und 4 ausgearbeitet, und auf diesen beiden Führungsstücken bewegt sich die Platte
¢, d, die den Positionskreis 2 mit dem Plattenhalter 2 trigt. Die Platte ¢, 4 kann
wieder mit einer feinen Schraube auf und nieder bewegt werden, und die Messung
geschieht an der Trommel 2.
(A. 97.)
Der Arm B endet oben in einen hohlen, ovalen Stutzen C, der zur Auf-
nahme der verschiedenen Mikroskope dient. Er hat ebenfalls eine gehobelte
Führung, an der die Mikroskope genau justirt werden können.
Das Mikroskop selbst ist ein Mikrometermikroskop mit zwei senkrechten
Fadensystemen, welche durch die beiden Mikrometerschrauben s und s’ bewegt
werden können. Beigegeben werden dem Apparat noch zwei andere Mikroskope
zm und m?, die freilich nur einfache Schrauben haben (was unter allen Um-
ständen genügend ist), die aber mit verschiedenen Gängen versehen sind; So
ist auch die Vergrösserung der Mikroskope eine verschiedene,