Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

  
  
  
   
Astrophotographie. 273 
nur in der Richtung des Prismas an der Scala gemessen werden kónnen. Zu 
bemerken ist, dass die Scala in Zehntel Millimeter getheilt und von Millimeter 
zu Millimeter beziffert ist. 
Wenn sich aber auf der photographischen Platte ein Netz aufcopirt befindet, 
und man dieses normal zur Prismenkante einstellt, so kann man mit dem 
Mikroskop 47, bezw. seinem Mikrometer s’ auch senkrecht zum Prisma messen, 
da man dann von Strich zu Strich weitergeht und die Platte immer mit dem 
Trieb z um ein Strichintervall fortbewegt. 
c) Ausmessung der Spectrogramme. Das Ausmessen der Spectro- 
gramme ist womóglich noch schwieriger als das der Sternaufnahmen, weil der 
Stern doch mehr oder weniger als 
rundes Scheibchen erscheint, das sich 
noch leicht mit dem Fadenkreuz ein- 
stellen lässt. 
Für die Ablesung von Spectrallinien 
giebt es auch ganz verschiedene Appa- 
rate. Verfasser würde als Universal- 
apparat nur den WANSCHAFF-GOTHARD- 
schen empfehlen, sonst aber rathen, 
wenn es die Mittel erlauben, einen 
grösseren Apparat zur Ablesung von 
grösseren oder grossen Spectrogrammen, 
hingegen einen einfachen kleineren zur 
Ablesung der kleineren Aufnahmen, zu 
verwenden. Letztere sind von GOTHARD 
und VoGEL construirt worden. Fig. 100 
giebt den allereinfachsten dieser Appa- 
rate, wie er von ersterem angefertigt 
wurde. Der ganze Ablesungsapparat 
besteht aus einem gewöhnlichen NACHET- 
schen Mikroskop, auf dessen Tischchen 
eine einfache Schlittenvorrichtung an- 
gebracht ist, die aber auch leicht ab- 
genommen werden kann. Der Schlitten, 
auf den die Platten aufgelegt werden, eu 
ist mit einer Mikrometerschraube ver- 
sehen und mit derselben verschiebbar. Der Schraubenkopf ist in 100 Thle. ge- 
theilt, und man kann, wenn die Schraube eine Ganghóhe von 0'5 mm hat, 0°05 mm 
direkt messen, 0:005 »zz schützen. Zur grósseren Bequemlichkeit ist am Schlitten 
eine Theilung von 4 zu 4 Millimeter aufgetragen, die die ganzen Umdrehungen 
der Schraube angiebt. Das Objectiv des Mikroskops vergrössert 12 bis 15 mal; 
als Anhaltspunkt bei der Bestimmung des Trommelwerthes dienen natürlich die- 
jenigen Linien, die durch subjective Beobachtungen am gewöhnlichen Spectroskop 
bekannt sind. 
Fig. 101 stellt den VoGEL'schen Apparat dar. Man sieht schon auf den ersten 
Blick, dass hier ein bedeutend werthvolleres Mikroskop angebracht ist, welches 
ausserdem durch seine Bewegung in Scharniren dem Beobachter beim Ablesen 
viel grössere Bequemlichkeit bietet, als der GOTHARD’sche, Der Apparat besteht 
aus dem Mikroskop M, welches um das Gelenk X geneigt werden kann. Auf 
dem Tisch Z steht der Mikrometerapparat, der in einer Schlittenvorrichtung 
VALENTINER, Astronomie, I, 18 
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
 
	        
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