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Astrophotographie. 281
der unter gewissen Vorsichtsmaassregeln als der T emperaturcoéfficient des Scalen-
werthes angesehen werden kann.
Bezeichnet m die Linge des Rohres, soweit es aus Messing ist, # seine
Länge soweit es aus Stahl ist, ß den linearen Ausdehnungsco&fficienten des
Messings, c den des Stahls, 7 die Temperatur während der Aufnahme, / die
Normaltemperatur, auf die alles bezogen werden soll, so ist:
mB + no
3 5 (#' — #).
Nach einer Resolution des für die Anfertigung der photographischen Karte
zusammengetretenen Congresses sollen die photographischen Rohre aus dem
Metall gemacht werden, welches am günstigsten für die Erlangung einer un-
veränderlichen Brennebene ist, d. h. es soll der Ausdehnungscoëfficient des
Rohres soviel als môglich dem Coëfficienten der Veränderung der Objectiv-
brennweite durch die Temperatur gleich sein. Nach mannigfachen Erfahrungen,
die man mit den verschiedensten Instrumenten in dieser Hinsicht gemacht hat,
wird man eine den Einflüssen der Temperaturänderung am wenigsten unter-
worfene Scala erhalten, wenn man das Rohr entweder ganz aus Stahl oder ganz
aus Messing, oder theils aus Stahl und theils aus Messing anfertigen lässt, je
nachdem sich der Temperaturco&fficient für die Objectivbrennweite ergeben hat.
Der Einfluss der Temperatur der Platte während der Exposition wird dadurch
vollständig eliminirt, dass auf dieselbe eine genaue Copie des Originalnetzes auf-
copirt ist, falls man nur dieses Aufcopiren für alle Platten bei derselben Normal-
temperatur vornimmt. Es vermischt sich dann eine Ausdehnung der Platte durch
die Temperatur mit den anderweitigen Deformationen der Schicht, welche durch
Ausmessen aller Schnittpunkte des Netzes leicht auf das Originalnetz bezogen
werden.
Es folgt nun die Bestimmung der Fehler in der Orientirung und des Null-
punktes des Cliches, die Ermittelung der Rectascension und Deklination des
Mittelpunktes der Platte, welche durch Anhaltsterne bestimmt werden müssen.
Es liefert nun jeder solche Stern eine Gleichung zwischen dem Fehler des Null-
punktes der Orientirung und einer bekannten Grösse. Nimmt man an, dass
diese Anhaltsterne in der Zahl z gleichmássig auf dem Cliché vertheilt, und
dass ihre Oerter durch rechtwinklige, den Seiten der Platten parallele Coordinaten
bestimmt sind, so wird der mittlere Fehler der x-Coordinate irgend eines Sternes
der vom Fehler des Nullpunktes und der Orientirung herrührt, sein
yum
HS quta
wo m den mittleren Fehler der x-Coordinate der Anhaltsterne bedeutet, / die
halbe Linge der Platte in der Richtung der j-Axe. Einen entsprechenden Aus-
druck erhült man für den mittleren Fehler der y-Coordinate. Zur Bestimmung
von z! und z kann man auf die Zonenbeobachtungen der »Astronomischen
Gesellschaft« recurriren, wonach man etwa 100000 bekannte Sterne bis zur
9. Grosse zwischen 0° und + 90° Deklination hat; es wird danach jedes Cliché
von 4 Quadratgraden im Mittel 20 bekannte Sterne enthalten, also 2 — 20 sein.
Für / ergiebt sich 60' im grössten Kreis. Nach den bekannt gewordenen Resul-
taten der genannten Zonenbeobachtungen ist für beide Coordinaten zz kleiner
als zx: 0^4. Es mag hier daher m = -E 0"4 angenommen werden. Dann
findet sich als totaler mittlerer Fehler in einer x-Coordinate, der aus den zu-
fälligen Fehlern in den Oertern der Anhaltsterne herrührt:
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