Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

376 Astrospectroskopie. 
Aehnliche Vorzüge wie die eben beschriebene besitzt die in Fig. 118 abge- 
bildete Spalteinrichtung, die ebenfalls von der Firma Mxnz an ihren Instrumenten 
vielfach angebracht worden ist. Auf der Schlussplatte des Collimatorrohres, deren 
kreisrunde centrale Oeffnung, welche 
dem Licht den Eintritt in das Rohr 
gestattet, zwischen den Spaltbacken Z, 
und Z, theilweise sichtbar ist, ist die 
Schiene ,S befestigt; die Spaltbacken 
B, und Z, werden gegen diese und 
gegen einander durch die Federn 7, 
und /, gepresst. Durch Hineindre- 
hen der Schraube X in das Gewinde 
M wird die Platte P die durch die 
Schraube 4 geführt wird, vorwárts ge- 
schoben, und ihre beiderseitigen nasen- 
artigen Ansátze drücken gegen die in 
B, und B, eingeschraubten conischen Stifte 7, und 7, und entfernen diese 
von einander, wodurch der Spalt geöffnet wird. Da die Schraube A in 2 dreh- 
bar befestigt ist, so wird bei einem Zurückdrehen von A auch P rückwárts be- 
wegt, sodass der Druck gegen 7, und Z, aufhôrt und nunmehr durch den 
Druck der Federn #, und Æ, der Spalt geschlossen wird. Die Erzeugung eines 
Vergleichsspectrums wird in genau derselben Weise bewirkt, wie das bei Fig. 117 
beschrieben ist. 
Es ist einleuchtend, dass die hier besprochenen Spalteinrichtungen sofort 
mit einer messbaren Verstellung des Spaltes versehen werden kónnen, wenn man 
die Regulirungsschraube jedesmal mit einem getheilten Kopf und Index versieht ; 
der Werth eines Trommeltheils ausgedrückt in Millimetern der Spaltweite ist 
am besten auf empirischem Wege zu bestimmen. Auf die Ablesung der Schrauben- 
trommel darf man sich zur Ableitung der Spaltweite übrigens bei Erzielung der 
grössten Genauigkeit nicht auf längere Zeit verlassen, denn einmal ändert sich 
der Nullpunkt der Theilung allmählich, dann aber erhält man auch verschiedene 
Spaltweiten, je nachdem man bei sich öffnendem oder sich schliessendem Spalt 
eine bestimmte Trommelablesung einstellt. In der Praxis wird man sich bei 
häufigen Beobachtungen bald ein Urtheil über die richtige Spaltweite unabhängig 
von der Trommelablesung bilden. Bei den beiden zuletzt beschriebenen Spalt- 
einrichtungen ist schon einer Vorkehrung Erwähnung gethan, bestehend in einem 
kleinen, total reflektirenden Prisma, welches so justirt ist, dass es seitlich ein- 
fallendes Licht einer irdischen Lichtquelle auf die eine Hälfte des Spaltes wirft, 
während auf die andere das zu untersuchende Licht vom Himmel fällt. Man 
erblickt dann im Gesichtsfelde des Beobachtungsrohres die Spectren des Objects 
am Himmel und der irdischen Lichtquelle neben einander gelagert und kann 
dieselben also direkt mit einander vergleichen. Das Resultat einer solchen Ver- 
gleichung wird noch genauer ausfallen, wenn man zwei Vergleichsspectren er- 
zeugt, die das zu untersuchende Spectrum einschliessen, was man auf sehr ein- 
fache Weise dadurch erreicht, dass man statt eines kleinen Prismas vor der 
einen Hilfte :des Spaltes einen versilberten Glasspiegel unter 45? Neigung vor 
den ganzen Spalt setzt und die Mitte des Spiegels durchbohrt. Dann füllt das 
Licht vom Himmel auf den mittleren Theil des Spaltes, das der irdischen Licht- 
quelle auf den oberen und unteren Theil desselben. Alle diese Methoden zur 
Erzeugung eines Vergleichsspectrums sind jedoch, sobald es sich um Erlangung 
  
   
  
  
  
      
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
ry © 
ry 
c» 
2 C3 
AA 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.