Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
di a ad did 
  
  
Astrospectroskopie. 397 
die Axe am ganzen Rande hin gleitet. O. Louse hat für diesen letzteren Zweck 
einen ganz besonderen rotirenden Spectralapparat construirt, bei welchem jedoch 
der Spalt radial zum Sonnenrande steht und die dadurch successive erhaltenen 
Bilder auf einer photographischen Platte aufgenommen werden. 
Als Beispiel eines Spectroskopes, bei welchem zur Zerstreuung des Lichtes 
statt der Prismen ein Gitter benutzt wird, diene das in Fig. 126 abgebildete 
Diffractionsspectroskop, welches Professor YOUNG bei seinen Sonnenbeobachtungen 
benutzt. Dasselbe ist an einer Stahlstange verschiebbar angebracht, welche an 
dem Refractor, der 
zur Beobachtung 
dient, befestigt ist. 
Dieser Stange pa- 
rallel verläuft das 
Collimatorrohr, dem 
gegenüber sich das 
ebene  Reflexgitter 
befindet, welches 
das auffallende Licht 
zerstreut in das dreh- 
bare Beobachtungs- 
rohr wirft. Um die 
sich -theilweise über- 
deckenden Spectren 
hôherer Ordnung = 
noch beobachten zu (A. 1269 
können, ist, nach FRAUNHOFER’s Vorgang, ein Prisma vor dem Objectiv des Beob- 
achtungsrohres so befestigt, dass seine Zerstreuungsebene auf der des Gitters 
senkrecht steht, 
Alle die zuletzt besprochenen Apparate können principiell ebenso gut zur 
spectroskopischen Beobachtung anderer Lichtquellen am Himmel als gerade der 
Sonne verwendet werden. Für die Untersuchungen an der letzteren eignen sie 
sich nur besonders deshalb, weil sie eine sehr starke Dispersion und damit einen 
so grossen Lichtverlust besitzen, dass ausser der Sonne nur wenige Objecte am 
Himmel hell genug sind, um trotz desselben noch genügend helle Spectren zu geben. 
Von besonderen Spectroskopconstructionen seien hier zwei erwähnt, und 
zwar zunächst das von dem jetzigen Direktor der Greenwicher Sternwarte 
CHRISTIE erfundene sogen. »Half Prism Spectroskop«. Durch Zerschneiden 
eines Amrcrschen Prismas erhält man zwei Halbprismen; lässt man senkrecht auf die 
Schnittfläche ein Lichtbündel fallen, so tritt dasselbe als ziemlich dünnes Bündel 
wieder aus, wodurch eine Vergrösserung des Spectrums erzeugt wird, welche jedoch 
keine Erhöhung der Dispersion bedeutet, da das Spaltbild selbst mit vergrössert 
wird, Ein Halbprisma giebt eine Dispersion, die etwas geringer ist als die Hälfte 
der von einem entsprechenden Auicrschen Prisma erzeugten, wáhrend man beim 
Durchgang des Lichts durch zwei Halbprismen eine Zerstreuung erhált, welche 
diejenige eines Amicr'schen Prismas etwas übersteigt. Fig. 197 stellt den CHRISTIE- 
schen Apparat dar, wie er von der Firma A. HILGER in London ausgeführt ist. 
Das Collimatorrohr C mit deı Spalt @ ist ebenso wie das Beobachtungsrohr B 
mit dem Prismenkasten 4 fest verschraubt. In letzterem befinden sich drei 
Halbprismen .^, P, und P,, welche auf den Federn /,, /, und f, ruhen, die 
ihre Stützpunkte in Q'  Q'" und Q'' haben. Von oben her drücken die 
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