Astrospectroskopie.
Um die Zahlen dieser Tabelle mit denen der oben nach dem Potsdamer
und O-Gyallaer Katalog zusammengestellten leichter vergleichen zu können, ist
in der folgenden kleinen Tafel eine procentarische Umrechnung derselben ge-
geben, wobei die Spectraltypen A bis D und Z bis Z entsprechend den VoGEL-
schen Klassen Ia und IIa zusammengerechnet sind, während Typus M gleich-
bedeutend mit Klasse IIIa ist. Die auf einer Horizontalreihe nebeneinander
stehenden Zahlen geben also an, wieviel Procent der gesammten in der ent-
sprechenden Zone beobachteten Sternspectren dem in der Ueberschrift der
Columne genannten Spectraltypus angehóren. In der letzten Reihe sind die
auf dem gesammten Himmelsraum bis zu — 25? Deklination geltenden Procent-
sátze angeführt.
Zonen und : ; ;
Abtheilungen A bis D Æ bis I M
+90° bis +61° 2/7 47:2 517 1-1
+61° 27 bis 430° 54:0 45:4. 0:6
—+30° bis 0° 53:0 46:0 1-0
0° his — 959 49:3 ^ 49:8 0:9
Milchstrasse D 58:4 41:0 0:6
Ausserhalb ..…, . 41:0 57-8 1:9
4-90? bis —95? 51:5 47:6 0:9
Aus dieser Uebersicht zusammen mit der oben nach den Potsdamer und
O-Gyallaer Katalogen gegebenen scheint nur das eine mit ziemlicher Wahr-
scheinlichkeit gefolgert werden zu können, dass die Sterne der I. Klasse reich-
lich die Hälfte aller ausmachen. Die der zweiten Klasse kommen ihnen nach
der PrckERING'schen Uebersicht procentarisch ziemlich nahe, doch ist auf diese
Zahl mit Rücksicht dessen, was oben über die Spectren des Typus 4 gesagt
ist, wohl nicht sehr viel zu geben, jedenfalls scheint da die Hiufigkeitsziffer
nach den beiden anderen Katalogen, wenn sie sich auch auf eine kleinere Zone
am Himmel bezieht, zuverlässiger. Aus der letzten kleinen Tafel ist übrigens
das eine mit ziemlicher Bestimmtheit zu schliessen, dass die Vertheilung der
Sterne der einzelnen Spectralklassen in den verschiedenen Zonen am Himmel
eine recht gleichmissige ist. Als einzige Ausnahme kónnte hier die Milchstrasse
angesehen werden, in der das procentarische Verhültniss der Spectren I. Klasse
zu denen II. sehr günstig für die ersteren liegt und gerade das Umgekehrte wie
bei den Regionen ausserhalb der Milchstrasse ist.
Auf eine genauere Besprechung der einzelnen Spectralklassen der Sterne
hier einzugehen, fehlt es leider an Raum, und so mag nur nochmals kurz auf
die physikalische Begründung der VoGEL’schen Klassen hingedeutet werden, nach
welcher die Sterne mit Spectren der I. Klasse die heissesten sind, aus denen
sich durch allmähliche Abkühlung diejenigen, deren Spectren der II. Klasse an-
gehören, entwickelt haben, bis endlich bei noch weiterer Abkühlung die Sterne
mit Spectren der III. Klasse entstehen, welche natürlich sich immer noch in
glühendem Zustande befinden und sehr hohe Temperaturen haben, die letzteren
sind nur relativ gering im Vergleich zu denen der; Klassen I und II. Wie hoch
sich die Temperaturen wenigstens in der Photospháre, d. h. der Licht absor-
birenden Schicht auf den Sternen, ungeführ belaufen, darüber giebt nach SCHEINER